Thema Nachhaltigkeit: Hobbyimker Marco Warstat wirbt für vorausschauendes Pflanzen und Einkaufen
"Regionalität unterstützt die Natur vor der Haustür"
os. Buchholz. Kaum jemand verfolgt die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Insekten und Bienen so intensiv wie Marco Warstat (45). Davon zeugen zahlreiche E-Mails aus allen möglichen Quellen, die der Hobbyimker aus Buchholz-Dangersen über seinen Verteiler wöchentlich auch an die WOCHENBLATT-Redaktion sendet. Dabei geht es u.a. um die Ortsüblichkeit der Bienenhaltung, mit der immer mehr Stadt- und Gemeinderäte die Bedeutung der Imker unterstreichen, oder um Pflanzen, die besonders bienen- und insektenfreundlich sind. Auch über das lokale Einkaufen macht sich Warstat, der im Hauptberuf Lademeister im Hamburger Hafen ist, Gedanken. Regionalität, z.B. beim Einkauf des Honigs, unterstütze die Natur vor der Haustür.
Vor rund zehn Jahren bewogen beunruhigende Berichte über das Sterben von Honigbienen Warstat dazu, sich selbst als Imker zu betätigen. Bis zu acht Völker betreut der 45-Jährige auf seinem weitläufigen Gelände, auf dem auch Kaltblutpferde untergebracht sind. Bei einem Imkerkursus im Freilichtmuseum am Kiekeberg vertiefte Warstat sein Wissen, zudem trat er dem Imkerverein Buchholz bei. Das vergangene Jahr war das bislang erfolgreichste in der Karriere des Hobbyimkers: Rund 200 Kilogramm Honig erntete Marco Warstat. In seinem Hobby geht er völlig auf. Im Winter vermisse er die Stiche, die er bei der Pflege der Bienenstöcke regelmäßig abbekomme, sagt Warstat schmunzelnd.
Dass in der Gesellschaft angekommen zu sein scheint, dass jedermann innerhalb seiner Möglichkeiten dem Bienensterben entgegenwirken kann, begrüßt Marco Warstat ausdrücklich. Er wirbt dafür, dass man beim Pflanzen nicht kurz-, sondern mittel- oder gar langfristig denkt. "Wer viel Platz auf seinem Grundstück hat, tut den Bienen z.B. mit einer Weide etwas Gutes", betont Warstat. Ein Geheimtipp für kleinere Gärten und Terrassen sei der Zierstrauch "Honigball", der mit seinen kugeligen Blüten zahlreiche nützliche Insekten in die Gärten lockt. "Der Strauch zählt hierzulande zu den echten Raritäten", erklärt Warstat. Als Alternative zur Blumensaat böten sich gebietsheimische Gehölzsamen an, die sich innerhalb von fünf bis zehn Jahren zu einem mittelwüchsigen und rasch artenreichen Gehölzbestand entwickeln. Fazit von Marco Warstat: "Jeder kann etwas tun. Am besten ist es, wenn die Maßnahme lange wirkt."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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