"Selfie - Mein Selbst?": Videokunst-Workshop mit Buchholzer IGS-Schülern
os/nw. Buchholz. Zwanzig Schülerinnen und Schüler der elften Klassenstufe der Integrierten Gesamtschule Buchholz (IGS) sind mit einem Videokunst-Workshop ins neue Jahr gestartet. Unter Leitung der Künstlerin Meike Redeker arbeiten sie gemeinsam eine Woche lang im Kunstverein Buchholz zum Thema Identität und Soziale Medien unter dem Titel „Selfie – Mein Selbst?“ . Dabei nutzen sie die Ausdrucksmöglichkeiten der Videokunst. Die Ergebnisse des Workshops werden am Sonntag, 20. Februar, im Kunstverein Buchholz (Kirchenstr. 6, ab 11 Uhr) und in der St.-Johannis-Kirche (Wiesenstr. 25, ab 12.15 Uhr) präsentiert. Weitere Termine in der Folgewoche sind in Planung.
Das spannende Kunstprojekt wurde gemeinsam von der Kulturkirche St. Johannis und vom Kunstverein Buchholz initiiert und gefördert. „Identität ist ein vielschichtiges Thema – für jeden von uns. Individuen und Gruppen suchen Zugehörigkeit und identifizieren sich über kulturelle, ethnische, soziale, religiöse und/oder sexuelle Merkmale", erklären Waltraut Seegers (Vorstand Kunstverein) und Klaus Skulimma (Vorsitzender Kirchenvorstand St. Johannis). „Identitätspolitik“ sei ein aktuelles gesellschaftliches Reizthema mit zum Teil
heftigen öffentlichen Auseinandersetzungen. Ziel könne es sein, Diskriminierungen abzubauen, aber auch, Gruppen auszugrenzen. "Wir fragen: Was können z.B. Kunst und Religion zu einem offenen, respektvollen Diskurs beitragen?“, betonen Seegers und Skulimma.
Meike Redeker leitet den Workshop und bringt dafür umfassende Lehrerfahrungen mit. Sie studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Medienkunst in Bandung (Indonesien). Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und sind international auf Film- und Medienkunstfestivals sowie in Ausstellungen vertreten. Die Werke waren 2019 im Kunstverein Buchholz in einer Einzelausstellung zu sehen. Meike Redeker freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern: „Durch die ständige Verwendung von Smartphone-Kameras und sozialen Netzwerken, Social-Media-Plattformen und Messengern wie Instagram, YouTube, WhatsApp rückt die Frage der Identität zentral in den Mittelpunkt des Lebens von Jugendlichen." Überall dort würden Fotos, Videos, Selbstinszenierungen, Gruppeninszenierungen, Bilder vom Lebensumfeld, von Hobbys und von Vorbildern hochgeladen und von anderen direkt per Button positiv oder negativ bewertet. "Identität und Authentizität werden zu Imperativen des Handelns. Das Arbeiten mit Video bietet einen besonders interessanten Einstieg, um diese Entwicklungen kreativ zu bearbeiten und zu diskutieren. Im Workshop soll ein kritischer, reflektierter und spielerischer Umgang dieser Phänomene durch das Medium Video angeleitet, begleitet und motiviert werden“, erklärt Redeker.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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