Krankenhaus Buchholz
Ungebremste Reiselust dank neuer Spezialprothese
Vier Monate nach komplexem chirurgischen Eingriff im Krankenhaus Buchholz fährt Christa Tippe aus Rosengarten wieder nach Südtirol
Dass Christa Tippe so schnell nach ihrer Knie-Operation wieder in den Urlaub fahren würde, damit hat die fast 79-Jährige nicht gerechnet. Seit 29 Jahren macht Christa Tippe mit ihrem Mann Urlaub in Südtirol, an ihrem Lieblingsort - der Seiser Alm. Nach ihrem Treppensturz im Mai 2022 standen die jährlichen Urlaubspläne allerdings auf der Kippe. Denn bei dem gefährlichen Sturz von einer Treppe war ihr Oberschenkel periprothetisch, also nah an der Prothese, die sie vor mehr als zehn Jahren eingesetzt bekommen hatte, gebrochen.
Im Krankenhaus Buchholz stellte Prof. Dr. Christian Flamme, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, schnell fest, dass die alte Prothese aus dem Jahr 2009 aufgrund des komplizierten Bruchs nicht mehr zu retten war. Es musste ein neuer Gelenkersatz angefertigt werden. Nach einer Woche wurde der gebürtigen Schwanewederin in einer mehrstündigen Operation eine spezielle Scharnierprothese eingesetzt - ein distaler Femurersatz des unteren Oberschenkels mit einer Knieprothese.
Spezielle Scharnierprothese eingesetzt
Dafür wurden ca. zehn Zentimeter lange Stiele aus Stahl in einem aufwendigen Verfahren in den Oberschenkel einzementiert. Die Stiele sorgen dafür, dass die Prothese fest sitzt, Oberschenkel und Unterschenkel mit einer Achse fest verbunden und das Kniegelenk stabil und verlässlich ist. „Sowohl der Bruch selbst als auch die Operation und Nachbehandlung waren sehr komplex und erforderten viel Chirurgie“, erklärt Prof. Dr. Flamme. „Es handelte sich um einen seltenen Eingriff, der durch Unfälle bedingt nur wenige Male im Jahr auftritt. Häufiger kommt ein Eingriff dieser Art vor, wenn die Prothese durch Lockerungen oder Verschleiß ausgetauscht werden muss“.
Erfolgreiche geriatrische und orthopädische Reha
Die postoperative Mobilisation von Christa Tippe sei laut Prof. Dr. Flamme außergewöhnlich gut gewesen. Nach einem ca. einwöchigen stationären Aufenthalt folgten geriatrische und orthopädische Reha-Aufenthalte, die nicht zuletzt dank der aktiven Selbstmobilisierung von Christa Tippe sehr erfolgreich waren. Das führte auch dazu, dass sich Christa Tippe kurzerhand dazu entschloss, ihren Herbst-Urlaub im gleichen Jahr der Operation doch noch wahrzunehmen - zwar mit Unterarmgehstützen, dafür aber mit der gleichen Abenteuerlust und Freude wie sonst.
Regelmäßige Nachkontrolle
Jetzt, knapp anderthalb Jahre nach dem Sturz, hat die frühere Bäuerin und Hauswirtschafts-Meisterin, noch immer mit einigen körperlichen Einschränkungen zu tun. Auch gedanklich beschäftigt sie der Sturz ab und zu noch. „Der Unfall hat mir einen großen Schreck eingejagt. Vor dem Treppensteigen habe ich noch Respekt. Umso dankbarer bin ich Prof. Dr. Flamme für das tolle Ergebnis. Ich habe alles Vertrauen in ihn gesetzt und wurde belohnt“, so Tippe bei der Nachkontrolle, die regelmäßig in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie im Krankenhaus Buchholz erfolgt.
Reiselust scheint ungebrochen
Sie kann wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und sich um die Familie und den Haushalt kümmern. Ihre erste leichte Wanderung über sieben Kilometer hat Christa Tippe bereits erfolgreich hinter sich gebracht und ihre Reiselust scheint ungebrochen.
(Krankenhaus/tw).
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