Vorsitzender von Blau-Weiss Buchholz
Alexander Hampfe stellt sich der Herausforderung
"Es haben so viele Menschen Zeit in mich investiert, da musste ich einfach etwas zurückgeben." So begründet Alexander Hampfe (36) seinen Entschluss, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Aufgabe, die er übernommen hat, ist in mehrfacher Hinsicht besonders herausfordernd: Hampfe ist seit Anfang Mai Vorsitzender von Blau-Weiss (BW) Buchholz.
Zum einen ist Blau-Weiss mit mehr als 6.000 Mitgliedern Buchholz' größter Sportverein, dessen Organisation per se eine große Herausforderung darstellt. Zum anderen trat Hampfe in übergroße Fußstapfen: Zuvor war BW 31 Jahre lang von Arno Reglitzky geführt worden. Der 88-Jährige rückte bei der Mitgliederversammlung einen Schritt zurück und ist jetzt 2. Vorsitzender. "Wir haben die Arbeit verteilt und damit eine für alle akzeptable Lösung gefunden", berichtet Hampfe.
Für ihn selbst sei es nie das Ziel gewesen, erster Vorsitzender des Klubs zu werden. Als Reglitzkys Suche nach einem Nachfolger allerdings erfolglos blieb, gab sich der Geschäftsführer der Assekuranz Nordwest und der Nordwest Capital mit Sitz in Hamburg einen Ruck. Wichtig sei ihm gewesen, dass mit Dr. Hans Hermann Damlos und Wilfried Geiger zwei langjährige Vorstandsmitglieder wieder mehr Verantwortung übernehmen. Sie treiben die Weiterentwicklung des Vereins insbesondere im Sportbereich aktiv voran. "Ich habe von Anfang an klargemacht, dass ich den zeitlichen Aufwand von Arno Reglitzky niemals stemmen kann", betont Hampfe. Jetzt sei die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt, das klappe sehr gut, lobt er die Vorstandskollegen und alle anderen BW-Mitarbeiter.
Alexander Hampfe ist Ur-Buchholzer. Er ist hier geboren, trat mit fünf Jahren bei Blau-Weiss ein und zog auch nicht weg, als er in Hamburg eine Ausbildung als Versicherungskaufmann machte. Das tat er übrigens aus strategischer Überlegung: Der Ausbildungsbetrieb in Hamburg-Wandsbek lag in der Nähe von der Sporthalle, in der der Kampfsportler Hampfe mehrmals in der Woche trainierte. Der Schwarzgurt-Träger war Hochleistungssportler, kämpfte lange in der 1. Judo-Bundesliga und war auch für die deutsche Nationalmannschaft bei Wettkämpfen im Einsatz.
Sein Wissen gibt Alexander Hampfe bis heute als Trainer an die jugendlichen BW-Judokas weiter. "Ich bin drei- bis viermal in der Woche in der Halle", berichtet der sportliche Vereinsvorsitzende. Das hält ihn auch selbst fit, parallel zu seinem verantwortungsvollen Job als Geschäftsführer in Hamburg. Und auch seine Familie sowie der Familienhund wollen Zeit mit dem Vielbeschäftigten genießen. "Ich würde mich als Organisationstalent bezeichnen", sagt Hampfe schmunzelnd.
Bei BW Buchholz will der Vereinschef in den kommenden Monaten die Digitalisierung weiter vorantreiben. "Wir können dadurch einige Prozesse vereinfachen", ist sich Hampfe sicher. Zudem sei es eine Kernaufgabe, in allen Sparten weitere Mitglieder zu werben, vor allem in den gewinnbringenden Abteilungen wie Fitness und dem Kletterzentrum. Hintergrund: Die steigenden Kosten in allen Bereichen machen dem Verein schwer zu schaffen. Zumal Blau-Weiss viele eigene Sportstätten hat und somit z.B. die gestiegenen Energiekosten voll tragen muss. "Das gleicht manchmal dem Ritt auf einer Rasierklinge", beschreibt Hampfe die Finanzen vieler Sportvereine.
Übrigens: Um die nächste Judo-Generation bei Blau-Weiss braucht sich Alexander Hampfe keine Sorgen zu machen. Sie kommt zum Teil aus der eigenen Familie: Seine Töchter Haylie (12) und Mia (10) haben das Judo-Gen ihres Vaters geerbt. Haylie wurde jüngst norddeutsche Vizemeisterin.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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