Cross-Masters-Weltmeisterschaft
Armin Raible holt WM-Bronze
Beim Start vom Platz 80 war die Chance für den Handeloher auf einen Medaillenrang eher gering
Dort, wo normalerweise der Fußball beheimatet ist, drehte sich am vergangenen Wochenende alles um den Querfeldein-Radsport. Denn auf der technisch anspruchsvollen Strecke im Hamburger Volkspark, die selbst erfahrene Fahrer vor große Herausforderungen stellt, wurde die Cross-Masters-Weltmeisterschaft (WM) ausgetragen. Mit dabei war Armin Raible (61) aus Handeloh, der WM-Bronze in der Altersklasse (AK) 60 bis 64 Jahre gewann.
„Nachdem ich zwei Tage vorher um 5.30 Uhr morgens das Auslosungsergebnis für die Startaufstellung erfuhr, und mich auf einen Start von der Position 80 von insgesamt 81 Fahrern einstellen musste, war mir klar, dass ich von Beginn auf Risiko gehen muss“, so Armin Raible, der bei dieser Weltmeisterschaft „vor seiner Haustür“ gerne mit Gold auf dem Podest gestanden hätte.
Damit hätte er seinen WM-Titel verteidigt, den er vor zwei Jahren in derselben Altersklasse in Ipswich/England geholt hatte (das WOCHENBLATT berichtete). In Hamburg war Armin Raible als amtierender Deutscher Meister für die Rad-Sport-Gemeinschaft (RSG) Nordheide am Start.
„Unser Vereinskamerad, der in Deutschland unangefochten die Nummer Eins seiner Altersklasse ist, hat bisher alle nationalen Rennen gewonnen und sich natürlich Hoffnungen auf seinen zweiten WM-Sieg im Cyclocross gemacht, aber nach der Auslosung der Startaufstellung waren seine Chancen nahezu auf null gesunken“, erklärt RSG-Pressesprecher Daniel Annen. „Beim Cyclocross ist eine gute Startposition entscheidend für ein gutes Rennergebnis.“
„In der ersten Runde hatte ich mich zwar auf die dritte Position vorgearbeitet, aber in der ersten Sand- und Matschpassage verlor ich wichtige Sekunden“, so der erfahrene Radsportler, der mit einer starken Leistung in 41:35 Minuten auf Platz drei das Ziel erreichte. Damit fehlten ihm nur sechs Sekunden auf Platz zwei, auf dem Dirk Mertens (PMC Cycling, 41:29 Minuten) aus Belgien gefeiert wurde. Den Titel gewann der ehemalige Radsport-Profi Ron Veeke (Willebrord Will Vooruit, 41:10) aus den Niederlanden.
Trotz Pech bei der Auslosung der Startaufstellung bei der WM in Hamburg hat Armin Raible bereits das nächste große Ziel vor Augen, auf das er intensiv hinarbeiten will. „Im nächsten Jahr werde ich in Italien angreifen“, verspricht der Bronzemedaillengewinner. Nach zwei WM-Austragungen in Folge in der Hansestadt werden 2025 die Masters-Weltmeisterschaften im Cross im italienischen Varese ausgetragen.
Bei der Cross-WM am vergangenen Wochenende in Hamburg waren auch zwei Vereinskameraden von Raible am Start: Im Rennen der Herren AK 40-44 lieferten sich Marcell Wendland und Nils Müller von der RSG Nordheide ein beherztes Rennen, das zu einer guten Platzierung im Mittelfeld führte. Allerdings fuhr vor den beiden Nordheide-Fahrern der frühere Weltklassefahrer und Tour de France-Etappensieger André Greipel.
In Hamburg gingen sechs der insgesamt 18 WM-Titel an Deutsche. Zu Siegen fuhren: Jens Schwedler und Klaus-Peter Thaler (beide Harvestehuder RSV), Stefanie Paul (AK 35-39, RSG Hannover), Dana Wagner (AK 40-44, TV Bad Orb), Cordula Biermann (AK 50-54, RSC Kattenberg) und Daniela Bonnekessel (AK 55-59, RSC Stadtlohn 1968).
Zur Person
Der in Rio de Janeiro geborene Armin Raible probierte zunächst Sportarten wie Judo, Fußball und Karate aus, bevor er mit 18 Jahren zum Radsport kam. Er hatte sich damals der Radsportgruppe von Blau-Weiss Buchholz angeschlossen. Die sportlichen Erfolge kamen schnell und reichlich - sowohl auf der Straße, im Cyclo-Cross, als auch auf dem Mountainbike. (cc)
Redakteur:Roman Cebulok aus Buchholz |
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