Aufstiegsplatz, aber keine Meisterfeier
HANDBALL: Sportlich haben die „Luchse“ die erste Liga erreicht – jetzt fehlen noch die finanziellen Mittel
(cc). Seit dem 18. März steht fest, dass auch in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wird, und die Spielzeit nicht zu Ende gespielt wird (das WOCHENBLATT berichtete). Da standen die Handball-Luchse (HL) Buchholz 08-Rosengarten nach 22 (von 30) Spieltagen als beste Mannschaft der 2. Liga auf Platz 1 der Tabelle. Jetzt hat das Gremium bei der HBF (Handball Bundesliga Frauen) über die Aufsteiger entschieden.
In der offiziellen Mitteilung des HBF steigen aus der 2. Bundesliga der Erstplatzierte HL Buchholz 08-Rosengarten sowie der sich auf dem Relegationsplatz befindliche Tabellenzweite SV Union Halle-Neustadt in die 1. Bundesliga auf. Die Entscheidungen gelten vorbehaltlich der für Mitte Mai vorgesehenen Lizenzentscheidungen. Nachrücker wäre der Tabellendritte BSV Sachsen Zwickau.
Da muss der Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau aber auf die Euphorie-Bremse drücken: „Wie die HBF bekannt gegeben hat, sind die sportlichen Aufsteiger bestimmt worden. Ob wir dann tatsächlich einen Aufstieg in die 1. Bundesliga realisieren können, muss noch geklärt werden“, so Dubau: „Unsere eingereichte Erstliga-Etatplanung ist von der Handball-Bundesliga abgelehnt worden, da wir mit einem finanziellen Verlust im hohen fünfstelligen Bereich rechnen müssen. Wir haben nun bis Anfang Mai Zeit, diesen Fehlbetrag auszugleichen. Hierzu sind wir in Gesprächen mit unseren Sponsoren.“
Werden die „Luchse“ zum vierten Mal nicht aufsteigen – in dieser Saison auch keinen Meistertitel feiern dürfen? In den letzten drei Jahren hat die Mannschaft zwar sportlich dreimal in Folge den Erstliga-Aufstieg geschafft, musste aber immer aus finanziellen Gründen auf den Sprung in die 1. Liga verzichten. In diesem Jahr haben zwar die Verantwortlichen der „Luchse“ erstmalig und auch fristgemäß einen Antrag auf eine Lizenzerteilung für die 1. Bundesliga eingereicht, werden aber voraussichtlich eine Erstliga-Saison nicht finanzieren können. „Den Lizenzantrag für die 1. Liga haben wir vorsorglich eingereicht, um nicht bei einem Verzicht durch Abzug von acht Punkten bestraft zu werden“, betont Dubau: „Falls es keine Einigung über eine Erhöhung des Etats mit den Sponsoren der Luchse geben sollte, wird die Mannschaft in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga verbleiben.“ Eine Meisterfeier wird es auf keinen Fall geben, denn das HBF-Gremium hat auch entschieden, dass in dieser Saison kein Meistertitel vergeben wird. Da es keine Absteiger gibt, wird allerdings die 1. Bundesliga für die Saison 2020/21 von bisher 14 auf 16 Teams aufgestockt, und die 2. Bundesliga wird in der kommenden Spielzeit aus 14 Mannschaften bestehen.
Redakteur:Roman Cebulok aus Buchholz |
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