Blau-Weiss Buchholz
Buchholzer triumphiert beim Ironman in Italien
Erste kurze Schwimmeinheit glich einem „Ritt in der Waschmaschine“ - erzählt der Blau-Weiss Triathlet
Dass Triathleten Extreme lieben, ist hinlänglich bekannt. Wie sonst kann man erklären, dass ein Sportler gleich drei absurde Strecken zurücklegt und daran auch noch Spaß hat. Dabei geht`s um Schwimmen, Radfahren und Laufen.
Rund 2.700 Sportlerinnen und Sportler, davon 2.234 Finisher, waren beim „IRONMAN Italy Emilia-Romagna“ in Cervia am Start. Einer von denen war der Triathlet Björn Blazynski (60) von Blau-Weiss Buchholz, der am Ende über Rang eins in seiner Altersklasse (AK 60-64) und als 387er in der Gesamtwertung jubeln konnte.
„Schon fünf Tage vor dem Wettkampf reiste ich nach Cervia an, um zu akklimatisieren, die Rennumgebung zu erkunden und die letzten Tage in Ruhe zu genießen“, erzählte der Extremsportler. „Drei Tage lang tobte dort ein Unwetter mit Starkregen, Gewitter, Wind und Ausnahmezuständen. Bei dieser Wetterlage blieb nur die Möglichkeit, im Fitnessstudio zu trainieren, Schwimmen in der Halle und Laufen im Dauerregen.“
Am Tag vor dem Rennen hatte sich das Wetter etwas gebessert: Björn Blazynski fuhr mit dem Rad zum Einchecken und nutzte das auch für eine letzte Kontrollfahrt. Zur Orientierung ging er erstmals zum Schwimmen auf die Wettkampfstrecke. "Der Strand war mit Treibholz, zum Teil mit ganzen Bäumen übersät. Diese wurden von Radladern und Kippern weggeräumt. Das Wasser war an diesem Tag extrem aufgewühlt. Die kurze Schwimmeinheit glich daher einem Ritt in der Waschmaschine“, so Blazynski. „Am Renntag brachte mich meine Frau Astrid pünktlich mit dem Auto zur Wechselzone. Die gut 700 Meter durchquerte ich von hinten nach vorne, richtete mein Rad her, packte die letzten Dinge und machte mich bereit. Mit der aufmunternden Musik auf dem Weg zum Strandstart kam, mit genug Zeit im Rücken, ein gutes Gefühl auf.“
Nachdem der Blau-Weiss-Athlet am Wettkampftag die Disziplinen Schwimmen (3,9 Kilometer) und Radfahren (180 Kilometer) absolviert hatte, spürte er erstmals die Beine, die schwer wurden. Da ging es aber schon durch ein großes Stimmungsnest auf die Laufstrecke (42,19 Kilometer). „Besonders der erste Teil fühlte sich ziemlich hart an. Da bekam ich aber die Info, dass ich auf Platz zwei mit drei Minuten im Rückstand lag und versuchte, meinen Rhythmus zu finden“, erinnert sich Blazynski. „In der dritten Runde bekam ich ein immer besseres Gefühl und entschied motiviert für mich, Platz zwei nach Hause zu bringen. Ich mobilisierte alle Kräfte, um mein Tempo zu halten und sogar wieder anzuziehen, ohne in eine Krise zu geraten. In der vierten Runde, war dann auch der Athlet, der lange vor mir lief, bei Kilometer 31 ausgestiegen." Mit Freudentränen in den Augen erreichte Blazynski das Ziel.
„Vom Sieg in meiner Altersklasse erfuhr ich erst später am Ausgang des Athletengartens. Seitdem konnte ich das Grinsen nicht mehr ablegen“, erzählt der Buchholzer Extremsportler. „Die Siegerehrung und Slotvergabe bei der Award-Party waren ebenfalls sehr emotional. Mit einem so klaren Sieg hatte ich nicht gerechnet und ich nahm den Slot für die Ironman-WM 2025 in Nizza freudig an.“ (cc)
Redakteur:Roman Cebulok aus Buchholz |
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