Präzision im Gelände ist seine große Stärke
Deutscher Meister im Trial: Motorradfahrer Mathias Schulz (45)
os. Buchholz/Bendestorf. Das Gelände "lesen", Präzision, Geschicklichkeit, bewusstes Langsamfahren - das sind die Fähigkeiten, die ein guter Trial-Motorradfahrer haben muss. Mathias Schulz (45) ist besonders geschickt bei den schweren Geländeprüfungen: Der Fahrer aus Buchholz, der für den SV Bendestorf startet, wurde jüngst Deutscher Meister bei den Senioren Ü40. Nach sechs Wertungsprüfungen setzte sich Schulz mit 495 Punkten vor Alois Thoma (Fürstenfeldbruck, 470) und Armin Prutscher (Singen, 465) durch.
"Es war ein Nervenkrieg bis zum Schluss. Zum Glück habe ich mein Ziel erreicht", berichtet Mathias Schulz. Vor dem letzten Wettkampfwochenende mit zwei Durchgängen in Neunkirchen (Nordrhein-Westfalen) hatte der Buchholzer fünf Punkte Rückstand auf Alois Thoma. Mit zwei zweiten Plätzen überholte er den Bayern noch, der zweimal auf Rang drei landete. Der neue Deutsche Meister widmete seinen Titel, der Erste in der Vereinsgeschichte des SV Bendestorf, seiner Familie, die ihn bei seinem zeitintensiven Hobby immer unterstützt. Sein Dank geht auch an Marco Gehlken, der nicht nur die Rennserie sponsert, sondern ihm auch als persönlicher Helfer bei den letzten Wettkämpfen an der Seite stand.
Vor allem Schulz' Vater opferte viel seiner eigenen Freizeit. 1988 begann Mathias Schulz mit dem Trialsport. Er fuhr im ADAC-Juniorteam, machte bei EM-Läufen mit. "Mein Vater hat mich oft freitags von der Schule abgeholt, zum Rennen gefahren und montags wieder bei der Schule abgeliefert", erinnert sich Schulz. Für seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und das Studium zum Kommunikationswirt unterbrach Schulz, der als Leiter Digitalmarketing bei der Funke Mediengruppe arbeitet, seine Motorsportkarriere.
2005 kaufte er sich wieder eine Trialmaschine. Seitdem fährt er wieder Rennen, gibt sein Wissen auf dem Luhering in Ashausen, der Trainingsstrecke des SV Bendestorf, auch an Nachwuchs- und Hobbyfahrer weiter. Das Training hat Schulz im Vergleich zu früher allerdings heruntergeschraubt: Statt drei- bis viermal pro Woche schmeißt er die 30-PS-Maschine des Herstellers Beta, wie alle Trialmaschinen mit extrem kurz übersetzten Gängen, jetzt oft nur einmal an. Seine Fitness holt sich der Deutsche Meister beim Joggen und beim Mountainbikefahren.
Ob Mathias Schulz im kommenden Jahr wieder bei der Rennserie um die Deutsche Meisterschaft startet, um seinen Titel zu verteidigen, weiß er derzeit noch nicht. "Das werde ich spontan entscheiden", sagt er. Gesundheit und die Vereinbarkeit des zeitaufwendigen Motorsports mit dem Familienleben sind die Kriterien, die den Ausschlag geben werden. Im Januar stehen die Termine für die Saison 2022 fest. Bis dahin ist Mathias Schulz nicht untätig: Gerade hat er sich eine gebrauchte Trialmaschine gekauft - die 13. in seinem Besitz. Das Motorrad auf Vordermann zu bringen, "das wird mein Winterprojekt".
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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