Kletterzentrum von Blau-Weiss Buchholz
Eine Erfolgsgeschichte seit einem Jahrzehnt
os. Buchholz. Gegen einige Widerstände aus der Politik und aus den eigenen Reihen setzte Arno Reglitzky, Vorsitzender von Buchholz' größtem Sportverein Blau-Weiss, seine Idee für ein Kletterzentrum im eigenen Sportzentrum am Holzweg 6 durch. Der Erfolg gibt ihm Recht: Das Angebot ist längst etabliert, in Spitzenmonaten kommen etwa 3.000 Sportler in das Kletterzentrum.
Am Sonntag, 15. Mai, feiert der Verein mit einem Tag der offenen Tür das zehnjährige Jubiläum seines Kletterzentrums. Besucher können sich von 11 bis 16 Uhr einen Eindruck von der Anlage verschaffen, die zu den größten in ganz Niedersachsen zählt. Diverse BW-Abteilungen präsentieren ihren Sport, die Hot Jazz Stompers sorgen für den musikalischen Rahmen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Im Jahr 2011 wurde die Idee geboren, mit dem Kletterturm das große sportliche Angebot im Sportzentrum am Holzweg abzurunden. "Anfangs wurde das Projekt als großes Risiko gesehen, das kaum zu finanzieren sei", erinnert sich Reglitzky. Nachdem das Vorhaben gleichwohl umgesetzt worden war, war der Anfang schwer. "Der Weg zur heutigen Erfolgsgeschichte war ein langer und steiniger", erinnert sich Andreas Häse, Leiter des Kletterzentrums. Der Klettersport befand sich noch in den Kinderschuhen, die Begeisterung für den athletischen Sport musste erst geweckt werden.
Das gelang Blau-Weiss, nicht zuletzt dank gut ausgebildeter und motivierter Trainer. Vor allem bei den Jugendlichen stieg das Interesse an, durch die Partnerschaft mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) kam zusätzliche Professionalität in das Projekt. Dem Verein spielte zudem in die Karten, dass er mit einer Kletterhöhe von 17,50 Metern ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Kletterzentren in Norddeutschland hatte.
Zusätzlich Fahrt nahm der Kletterspaß in den Jahren 2013 und 2019 auf. Zunächst wurde die 360 Quadratmeter große Außenwand der Kletterhalle hergerichtet, sodass zu den im Innenraum bestehenden 150 Routen der Schwierigkeitsgrade drei bis neun weitere 50 hinzukamen. Rentiert hat sich auch die Investition in die Boulderhalle, die im Jahr 2019 an den Turm angebaut wurde. Dort finden Kletterfreunde, die sich nicht in die großen Höhen trauen, das richtige Angebot: Geklettert wird bis in eine Höhe von etwa drei Metern ohne Sicherung. Hier wie in der großen Halle, in der mit Sicherung geklettert wird, gilt: Durch den nachgerüsteten Prallschutzboden sind die Sportler gut gegen Verletzungen geschützt.
Schulkooperationen und Kindergeburtstage
"Mittlerweile kennt jeder das Kletterzentrum von Blau-Weiss Buchholz. Die meisten Buchholzer haben es schon einmal besucht, auch über die Stadtgrenzen hinweg ist es bekannt und zu einer regionalen Marke geworden." Das sagt Andreas Häse, Leiter des Kletterzentrums im Blau-Weiss-Sportzentrum am Holzweg 6 in Buchholz.
Die Verantwortlichen nutzten die Anfangsjahre, um das Angebot bekanntzumachen und zu etablieren, im Laufe der Zeit ging die Nachfrage steil nach oben. Als besonders positiv erwies sich die Eröffnung der Boulderhalle im Frühjahr 2019 mit einer Kletterfläche von etwa 300 Quadratmetern. "Dadurch haben wir die neue Trensportart Bouldern in das Kletterzentrum integriert und ein neues Angebot für eine jüngere und fitnessorientierte Zielgruppe geschaffen", erklärt Häse. Die Mitgliederzahl der Kletterabteilung stieg in der Folgezeit von 500 auf 635.
Mit der Erweiterung des Kletterzentrums weitete Blau-Weiss auch das Angebot ständig aus:
Kurse: Zunächst wurde die Kletterfläche für den Vereinssport freigegeben, schnell kam ein breites Kursangebot für auswärtige Interessenten hinzu. Wöchentlich werden Schnupper-, Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse durchgeführt.
Jugendgruppen und Kindergeburtstage: Kinder und Jugendliche machen 40 Prozent der Mitglieder der Kletterabteilung aus. Jede Woche kommen zwölf Jugendgruppen mit insgesamt über 100 Kindern und Jugendlichen zusammen. Großen Zuspruch finden Kindergeburtstage: In Spitzenzeiten feiern monatlich bis zu 200 Kinder ihren Geburtstag in der Kletterhalle.
Schulklassen: Mit fast jeder Schule in Buchholz bestehen mehrjährige feste Kooperationen. Hinzu kommen viele weitere Schulen aus dem Landkreis, die das Kletterzentrum als Ziel ihres Wandertages nutzen. Derzeit besuchen bis zu 350 Schüler pro Monat das Kletterzentrum.
Inklusionsklettern: "Es ist unser Anspruch, allen Menschen das Klettern zu ermöglichen", betont Andreas Häse. Aus diesem Grund habe das inklusive Klettern einen hohen Stellenwert. Seit vielen Jahren bestehe u.a. eine enge Kooperation mit der Föderschule am Boerns Soll.
Seniorenklettern: "Klettern ist für jedes Alter gut", weiß der Leiter. Man könne Klettersport bis ins hohe Alter betreiben. So gebe es seit vielen Jahren eine Seniorenklettergruppe.
Die Corona-Krise ist auch am Kletterzentrum nicht spurlos vorbeigegangen, berichtet Häse. Wegen seiner treuen Mitglieder, die weiter ihren Beitrag leisteten, sei das Kletterzentrum mit einem "blauen Auge" davongekommen. "Wir hoffen, dass sich die Lage weiter beruhigt und sich das Jahr 2022 weiter so gut entwickelt", betont Häse. Die Leute wollten wieder verstärkt Sport treiben, hat er beobachtet. Dies zeige sich an den steigenden Besucherzahlen und der guten Auslastung der Kurse. Derzeit kämen wieder bis zu 2.500 Besucher pro Monat ins Kletterzentrum.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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