Linienrichter Sascha Thielert reiste nach Brügge
Einsatz in der Champions League: Überragendes Fußball-Erlebnis in Pink

Für die Partie in Brügge musste Sascha Thielert das offizielle pinke Dress für internationale Begegnungen tragen | Foto: privat
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os. Buchholz. Unverhofft zum bislang größten Fußball-Einsatz seiner Karriere: Sascha Thielert (39) vom TSV Buchholz 08 war am Mittwochabend beim Champions-League-Spiel des FC Brügge und Real Madrid (1:3) als Linienrichter dabei. "Das war ein überragendes Erlebnis!", erklärte Thielert nach seiner Rückkehr aus Belgien.
Die Hoffnung auf einen Einsatz in Europas höchster Spielklasse für Vereinsmannschaften hatte Thielert schon aufgegeben. Grund: Er gehört nicht zu den offiziellen FIFA-Assistenten. Bislang wurde der Buchholzer, der als Geschäftsführer des Mineralölunternehmens Blue Gas in Hamburg arbeitet, in Qualifikationsspielen zur Champions und Europa League eingesetzt, u. a. in Armenien. Nachdem sich der eigentlich vorgesehene Linienrichter für die Partie in Brügge abgemeldet hatte, wurde Thielert am Dienstagmorgen um 7 Uhr kontaktiert. Schon um kurz nach 11 Uhr saß er in dem Flugzeug von Hamburg in Richtung Brüssel. "Meiner Kollegin gebürt ein großer Dank, dass sie meine Aufgaben bei der Arbeit kurzfristig übernommen hat", sagt Thielert.
Parallel erteilte die UEFA eine Sondergenehmigung für Thielerts Einsatz, zudem organisierte sein Linienrichterkollege Christian Gittelmann bei der Zentrale des Deutschen Fußballbundes in Frankfurt das passende Outfit für den besonderen Einsatz. Hintergrund: Thielert besitzt nur den Adidas-Dress, der bei nationalen Fußballspielen benutzt wird. Für das internationale pinke Trikot bekam Thielert nach seiner Rückkehr nach Deutschland ein paar Sprüche.
Das Spiel in Brügge absolvierte das Team um den Unparteiischen Tobias Stieler ohne Probleme. Noch in der Nacht gab es im Hotel eine Analyse mit dem Schiedsrichterbeobachter Costas Kapitanis aus Zypern. Um 2 Uhr nachts am Donnerstagmorgen lag Sascha Thielert im Bett, um 5.45 Uhr ging der Wecker, bereits am späten Vormittag saß er wieder an seinem Schreibtisch in Hamburg. "Diese Erfahrung nimmt mir keiner mehr", freut sich Thielert.

Für die Partie in Brügge musste Sascha Thielert das offizielle pinke Dress für internationale Begegnungen tragen | Foto: privat
Vor dem Spiel stellten sich die Mannschaften aus Brügge (li.) und Madrid mit dem Schiedsrichtergespann (pinke Trikots) auf | Foto: privat
Bei der Stadionbesichtigung: das Schiedsrichtergespann mit (v. li.) Christian Dingert (Videoassistent), Harm Osmers (vierter Offizieller), Tobias Stieler (Schiedsrichter), Costas Kapitanis (Schiedsrichterbeobachter aus Zypern), die Linienrichter Christian Gittelmann und Sascha Thielert sowie Tobias Christ (Assistent des Videoschiedsrichters) | Foto: privat