1. Handball-Bundeliga der Frauen
Für Tine Lindemann ist die "13" eine Glückszahl
HANDBALL: Samstag müssen die "Luchse" zum Abstiegs-Duell zu den Wildcats nach Sachsen-Anhalt reisen
(cc). Auch im Sport verzichten hierzulande einige abergläubische Athleten zunehmend auf die Zahl 13 und möchten lieber eine andere Trikotnummer tragen. Anders als in Japan und in Italien, dort ist die Zahl 13 eher positiv besetzt. Wie auch immer Handballfreunde der Zahl 13 gegenüberstehen, die ehemalige National-Torhüterin Christine "Tine" Lindemann wird am heutigen Samstag, 13. März, für die Handball-Luchse (HL) Buchholz 08-Rosengarten im Abstiegs-Duell der 1. Bundesliga bei den Wildcats von SV Union Halle-Neustadt mit der Trikot-Nummer 13 zwischen den Pfosten stehen. "Denn die 13 ist meine Glückszahl", betont Lindemann.
Die "Luchse" liegen mit neun Punkten aktuell auf Relegationsrang 13, Halle ist mit 14 Zählern auf dem Punktekonto einen Platz besser positioniert. "Wir brauchen die Punkte in Halle", betont Luchse-Trainer Dubravko Prelcec: "Dafür brauchen wir eine tolle Tagesform." Das Spiel der Hinrunde konnten die Wildcats aus Sachsen-Anhalt mit 20:18 für sich entscheiden.
Ein guter Zeitpunkt für ein Comeback, das die 147-malige Nationaltorhüterin Tine Lindemann nach zwölf Jahren Handball-Pause am Wochenende mit 50 auf der Platte gibt (das WOCHENBLATT berichtete). Die Weltklasse-Torhüterin soll bei den "Luchsen" Mareike Vogel ersetzen, die aufgrund eines Kreuzbandrisses in dieser Saison nicht mehr spielen kann.
"Leider konnten wir uns am vergangenen Wochenende trotz starker Leistung gegen Neckarsulm nicht belohnen. Da aber auch Göppingen gegen die Flames nicht punkten konnte, stehen wir weiter auf einem Relegationsrang", erklärt Prelcec: "Halle-Neustadt spielt als Liga-Neuling aber eine starke Saison und besiegte sogar Buxtehude und Leverkusen. Die Mannschaft ist sehr heimstark. Da wird es mit unserer dünnen Personaldecke sehr schwer sein, in Halle zu punkten. Wir müssen die kleinste Chance nutzen, um erfolgreich zu sein. Ich hoffe, dass unsere Sportlerinnen in der Lage sind, Nervenstärke und nie endenden Kampfgeist und Siegeswillen zu zeigen."
Der Kader der Wildcats ist breit aufgestellt und verfügt tatsächlich über viele Möglichkeiten, ein Spiel erfolgreich aufzuziehen. Besonders der Rückraum mit der Top-Scorerin Helena Mikkelsen, Sophie Lütke, Lea Gruber und Julia Redder ist sehr gefährlich, und auch Swantje Heimburg brilliert mit ihren variantenreichen Abschlüssen auf der Außenposition. In der Kreismitte sorgen Pia Dietz und Leonie Nowak für Räume zum Vorteil ihrer Mannschaft. Zudem verfügen die Wildcats mit der Kroatin Anica Gudelj über eine Torhüterin mit herausragenden Fähigkeiten. Für die "Luchse" wird es oberste Priorität sein, den Angriffsfluss der Wildcats frühzeitig zu unterbinden.
Tine Lindemann hat sich bei ihren Trainingseinheiten in der Buchholzer Nordheidehalle unter der Woche hervorragend auf diese Partie vorbereitet. "Sie wird mit ihrer Erfahrung auch die nötige Ruhe ins Spiel bringen", freut sich Prelcec.
"Gegen Halle brauchen wir heute einen 110-prozentigen Einsatz unserer Mannschaft - und auch viel Glück", so Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau.
Nach dem intensiven Training während der Woche mit der Mannschaft bezeichnet der Coach Prelcec seine Torhüterin als "absolut fit". Über den Verlauf ihrer ersten Trainingseinheiten sagt Tine Lindemann: "Ich habe mich sehr auf das Training gefreut und der Muskelkater ist ausgeblieben. Schon nach den ersten beiden Trainingseinheiten mit dem Team habe ich mich im Tor wieder zu Hause gefühlt." Lindemann sagte weiter: "Ich muss mich allerdings noch wieder an die Backe (Kunstharz für die Hände) gewöhnen, damit mir der Ball beim Pass gut von der Hand geht. Meine Beweglichkeit ist noch sehr ordentlich, da ich viel im Fitnessbereich trainiert habe. Die Dynamik bei schnellen Wechsel - und Stoppbewegungen werde ich jetzt wieder speziell trainieren und bestimmt im gewissen Rahmen wieder steigern können."
Zu den größten Unterschieden zu früher sagt die Weltklasse-Torhüterin: "Wenn ich es mit meinen letzten Jahren in Skandinavien vergleiche, gibt es in der Bundesliga immer noch weniger Unterhand- und Schlagwürfe. Da braucht beispielsweise der Spieler beim Sprungwurf mehr Platz, besonders, wenn dieser nach drei Schritten erfolgen soll", erklärt Tine Lindemann, die durchaus noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt ihrer Mannschaft sieht.
Redakteur:Roman Cebulok aus Buchholz |
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