Vom Buchholzer FC bis zur U-21-Nationalmannschaft
Fußball-Aufsteiger Anton Stach im WOCHENBLATT-Interview
ce. Buchholz. "Aufsteiger des Jahres" und "Aufsteiger der Woche" - gäbe es im Fußball diese Titel, dann würde Anton Stach (22) beide abräumen. Noch vor zwölf Monaten kickte Stach, der das Fußballspielen beim Buchholzer FC erlernte, beim Regionalligisten VfL Wolfsburg II. Dann wechselte der Mittelfeldspieler zur Spielvereinigung (SpVgg) Greuther Fürth in die 2. Bundesliga und avancierte beim Aufstiegsaspiranten zum Stammspieler. Am Montag wurde Stach als Belohnung von Bundestrainer Stefan Kuntz für den Kader der U-21-Nationalmannschaft nominiert, die am kommenden Mittwoch, 24. März, bei der EM ihr erstes Spiel gegen Co-Gastgeber Ungarn bestreitet. Gute Gründe für das WOCHENBLATT, seine neue Reihe "Interview der Woche" mit dem Durchstarter aus der Nordheide zu beginnen. Im Gespräch mit Redakteur Christoph Ehlermann stand Stach Rede und Antwort.
WOCHENBLATT: Herr Stach, was haben Sie gedacht, als Sie von der Nominierung durch U-21-Bundestrainer Stefan Kuntz erfahren haben?
Anton Stach: Ich habe mich einfach sehr gefreut. Es ist eine große Ehre und natürlich eine Bestätigung für die bislang sehr gute Saison. Nicht nur von mir, sondern auch vom ganzen Team. Denn nur in einem gut funktionierenden Team kann dann auch der Einzelne seine beste Leistung zeigen. Jetzt freue ich mich einfach auf diese neue Erfahrung.
WOCHENBLATT: Vor einem Jahr spielten Sie noch in der Regionalliga, jetzt in der U-21-Nationalmannschaft. Kommt Ihnen das manchmal surreal vor?
Stach: Ja, das kann man schon so sagen. Ich habe ja noch nie für eine Junioren-Nationalmannschaft spielen dürfen. Jetzt dann gleich bei einer EM dabei zu sein, ist natürlich eine sehr große Wertschätzung vom DFB und vom Trainer. Aber jetzt will ich natürlich nicht nur dabei sein.
WOCHENBLATT: Was sind Ihre persönlichen Ziele für die Fußball-EM?
Stach: Ich hoffe, ich kann der Mannschaft helfen und wir haben eine erfolgreiche Zeit. Wir haben wichtige Spiele vor der Brust und ich freue mich auf diese Art von Druck.
WOCHENBLATT: Als Sie zu Greuther Fürth wechselten: Welche Chancen auf Einsätze in der 2. Bundesliga haben Sie sich selbst gegeben?
Stach: Die Spielvereinigung setzt auf junge Spieler, das war einer der Gründe für den Wechsel nach Fürth. Was mir die Verantwortlichen vor der Saison versprochen haben, ist auch genauso eingetreten. Dass es so schnell so viele Einsätze werden, hätte ich aber selbst nicht gedacht.
WOCHENBLATT: Was sind die größten Unterschiede, wenn Sie das Fußballspielen in der Regionalliga und der 2. Bundesliga vergleichen?
Stach: Man kann schon sagen, dass das in jeder Hinsicht nochmal deutliche Unterschiede sind. Sowohl was das Tempo angeht, als auch was Taktik und Technik betrifft. Und letztlich führt das natürlich zu einer ganz anderen Qualität von Mit- und Gegenspielern.
WOCHENBLATT: Wie sehr fehlen Ihnen die Fußballfans bei den Spielen ohne Publikum in Corona-Zeiten?
Stach: Wir spielen eine wirklich starke Saison, und in einer „normalen“ Zeit wäre bestimmt eine super Stimmung. Es ist einfach schade. Gerade am Sonntag beim wichtigen Derby wäre bestimmt eine tolle Atmosphäre.
WOCHENBLATT: Sie haben das Fußballspielen beim Buchholzer FC gelernt. Wie halten Sie Kontakt zur alten Heimat?
Stach: Ich habe gerade jetzt zur U21-Nominierung viele Nachrichten aus der Heimat bekommen, und der Kontakt ist nach wie vor da. Im Moment ist es ja leider sehr schwer aufgrund der Pandemie. Aber wenn es wieder möglich ist und wenn ich mal wieder in der Heimat bin, schaue ich bestimmt auch am Sportplatz vorbei.
WOCHENBLATT: Ihr Tipp: Wer schafft neben Greuther Fürth den Aufstieg in die 1. Bundesliga?
Stach: Wenn ich einen Tipp abgebe, dann diesen: Es bleibt bis zum letzten Spieltag eine sehr spannende Zweitliga-Saison. Viele Teams stehen dicht beieinander. Wir genießen es, dass wir ebenfalls oben dabei sind und wollen natürlich die Saison so erfolgreich wie möglich abschließen. Aber wir wissen auch, dass wir noch viele schwere Spiele vor uns haben und alles passieren kann.
WOCHENBLATT: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg weiterhin!
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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