Kreissporttag in Hittfeld

Kreissportbund ehrt Arno Reglitzky

Für sein außerordentliches Engagement im Sport wurde Arno Reglitzky (88) auf dem Kreissporttag des Kreissportbundes (KSB) Harburg-Land zum Ehrenmitglied des KSB ernannt.
Ws war ein ganz normaler Kreissporttag, an dem Arno Reglitzky als Delegierter von Blau-Weiss Buchholz in der Burg Seevetal in Hittfeld teilnahm. Auf der Tagesordnung standen Ehrungen, eine Satzungsneufassung und Vorstandswahlen. Teilgenommen hatten insgesamt 114 Delegierte aus Vereinen und Verbänden, Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler SPD), Landtagsabgeordneter Andrè Bock (CDU), Vize-Landrätin und Landtagsabgeordnete Nadja Weippert (Die Grünen) sowie Gäste aus Sport und Politik.

Nachdem der langjährige Vereinsvorsitzende von Blau-Weiss Buchholz zur Ehrung aufgerufen wurde, der in seinem Heimatverein vor acht Wochen selbst in die zweite Reihe gerückt ist, und einem Jüngeren das Vorstandsamt überlassen hat, war Arno Reglitzky fast sprachlos. Da er keinen Rummel um seine Person mag, streckte er symbolisch beide Daumen nach unten und schüttelte dabei den Kopf.

Das hinderte den KSB-Vorsitzenden Uwe Bahnweg nicht daran, das Wort zum Tagesordnungspunkt Ehrungen der Vize-Vorsitzenden Carmen Petersen zu erteilen. Mit einer Laudatio über das Ehrenamt im Allgemeinen und dem herausragenden ehrenamtlichen Einsatz für den Sport durch des ehemaligen Blau-Weiss-Vorsitzenden Arno Reglitzky wurde die Ehrenmitgliedschaft im KSB beantragt. Dem stimmte die Versammlung mit 114 Delegierten mit Standing Ovations und großem Applaus zu.

In ihrer Laudatio hob Carmen Petersen hervor, dass Arno Reglitzky seit 1993 beim zweitgrößten Sportverein im Landkreis Harburg, bei Blau-Weiss Buchholz, erster Vorsitzender und 40 Jahre Mitglied im Buchholzer Stadtrat war und immer noch im Kreistag tätig ist. 2011 hat er das Bundesverdienstkreuz und 2014 den Bürgerpreis des Landkreises Harburg erhalten. 2022 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Buchholz ernannt.

„Arno Reglitzky hat mit der Ausübung seines Ehrenamtes soziale Verantwortung übernommen. Er hat die Chance genutzt, Dinge zu bewegen und nachhaltig zu verändern“, lobte die KSB-Vize-Vorsitzende. „Durch sein Engagement hat er Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützt. Er hat ihren Alltag verbessert, Integration ermöglicht und individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Seine vielfältigen Ehrungen erhielt er nicht zuletzt wegen seines außerordentlichen Engagements im Sport, insbesondere auch für den Behindertensport – hierfür wurden er und sein Verein 2021 mit dem Werner-Otto-Preis ausgezeichnet“, so Petersen weiter.
Nachdem ihm auch KSB-Vorsitzender Uwe Bahnweg zur Ehrenmitgliedschaft gratuliert hatte, war Arno Reglitzky wieder gefasst und dankte mit den Worten: „Ich nehme diese Auszeichnung nicht für mich, sondern stellvertretend für euch alle an.“

Anschließend erklärte er den Versammlungsmitgliedern, warum er mit blauen Veilchen im Gesicht und einer gebrochenen Rippe zum Kreissporttag kommen musste: „Beim Joggen wurde ich von einem Pärchen, das gemeinsam rasant auf einem E-Scooter fuhr, über den Haufen gefahren und musste zwei Tage im Krankenhaus bleiben.“

Arno Reglitzky, der als Spitzensportler in jüngeren Jahren auf insgesamt 53 Marathonläufe kam, wurde oft auf den Plätzen zwei und drei gefeiert, aber selten auf dem Siegerpodest. „Natürlich ist ein erster Platz schöner als der zweite oder dritte. Aber die Presse beobachtet auch die Sportler ganz genau, registriert sofort, wenn einer abrutscht“, so Reglitzky. Abgerutscht ist Arno Reglitzky nie. Im Gegenteil. Der Sportsmann ist auch ein Mensch mit großem Herzen. Als er mal gefragt wurde, was er dafür getan hat, um populär zu bleiben, antwortete er: „Überhaupt nichts. Ich bin immer nur auf dem Teppich geblieben und mache gern ehrenamtlich viel Arbeit für andere.“

Bei den Satzungsänderungen, die anschließend zu beschließen waren, ging es vor allem darum, die Möglichkeit zu setzen, einen hauptamtlichen Geschäftsführer einstellen und den bisherigen KSB-Vorstand verschlanken zu dürfen.

Bei den anschließenden Wahlen zum Vorstand wurden neben dem Vorsitzenden, der im Amt bleibt, noch zwei stellvertretende Vorsitzende und vier weitere Vorstandsmitglieder gewählt. Das sind Lothar Hillmann und Sebastian Lühr als stellvertretende Vorsitzende sowie Carmen Petersen, Patrick Wirtz und Kai Uffelmann als weitere Vorstandsmitglieder. Der vierte Posten blieb vorerst unbesetzt. Als Kassenprüfer stellten sich Claas Bartels vom Schützenverein Sprötze-Kakenstorf und Ingo Wiechers vom Schützenverein Hollenstedt zur Verfügung, die einstimmig gewählt wurden.

Der alte Vorstand bleibt noch bis zur Rechtskraft der neuen Satzung im Amt. Auf dem Kreissporttag wurden die in Kürze ausscheidenden Vorstandsmitglieder Eckhard Ludwig, Ingo Eggers und Wolfgang Everts sowie die beiden Kassenprüfer Heike Morche und Hans-Jürgen Kieper mit einem kleinen Präsent und einem Dankeschön für ihren Einsatz verabschiedet. (cc)