Blau-Weiss Buchholz für Inklusion:
Tennis jetzt auch für Rollifahrer
"Unser Ziel ist es, dass behinderte Menschen bei allen Sportarten mitmachen können", erklärt der Blau-Weiss-Buchholz-Vorsitzende Arno Reglitzky. Mit einem neuen rollstuhlgerechten Tennisplatz ist der Verein, der ohnehin schon für behindertengerechten Sport bekannt ist, dem Ziel einen Schritt näher gekommen. Möglich wurde der rund 56.000 Euro teure Umbau durch engagierte Sponsoren.
Besonders die Hoth-Stiftung des Buchholzer Tiefbau-Unternehmers Dieter Hoth hatte sich mit beachtlichen 28.000 Euro beteiligt, dazu kamen je 10.000 Euro von der I. M. Leiendecker Stiftung, die schon früher Rollstühle für den Blau-Weiss-Rolli-Basketball spendiert hatte, und aus dem Zweckertrag des Haspa-Lotteriesparens. Gerade erst vor zwei Wochen hatte auch die Stadt Buchholz auf Nachfrage Reglitzkys noch einmal ihr "Okay" für 6.800 Euro aus dem Stadtsäckel gegeben, nachdem der Betrag - er war schon 2019 im Haushalt bereitgestellt worden - eigentlich schon verfallen war. Firma Hans-Hermann Jacobs aus Neuenkirchen hatte 1.000 Euro dazugegeben, weil der Sohn der Sekretärin des Chefs sehr gern bei Blau-Weiss Sport betreibt und sie ihm davon erzählt hatte.
Zur Scheckübergabe war dann auch die halbe Rollstuhlbasketball-Mannschaft vor Ort, um den Platz gleich mal zu testen. Offizieller Spielstart wird wohl aber erst zu Ostern sein, kündigte Reglitzky an.
Warum musste überhaupt ein besonderer Platz für Rollis her? Auf normalen Plätzen hinterlassen die Rollstühle tiefe Furchen, beschädigen die Oberfläche. Deshalb musste für den neuen Platz ein ganz besonderer Unterbau her: Die Ziegelmehlschicht obendrauf, die Tennisplätzen ihre rote Färbung verleiht, ist hier - statt der üblichen mehreren Zentimeter - nur sehr dünn aufgebracht. Darunter befindet sich eine dünne Schicht elastisches Füllmaterial auf der Basisdecke aus gebundenem Splitt auf ungebundenem Mineralgemisch.
Der neue Platz hat noch mehr Vorteile: Er ist ganzjährig bespielbar. Die Linien sind fest verankert und man muss den Platz nicht wässern. Es sei nur ein minimaler Pflegeaufwand erforderlich, freut sich Reglitzky. Beachtliche 63 Kubikmeter Erdreich mussten deshalb vorher abgefahren werden. "Damit hatte ich zunächst gar nicht gerechnet", gibt Reglitzky zu. "Aber schließlich hat ja doch noch alles gepasst - dank unserer großzügigen Spender."
Schon seit zehn Jahren wird bei Blau-Weiss ein rollstuhlgerechter Tennisplatz geplant. Ursprünglich war man von einer Summe von rund 30.000 Euro ausgegangen, die das kosten sollte. Doch unter anderem knappes Baumaterial hatte zu extremen Preissteigerungen geführt. Reglitzky: "Als Dieter Hoth dann nickte und einen entsprechenden Zuschuss ankündigte, konnten wir endlich loslegen."
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