Buchholz: Neugestaltung Fußgängerzone
Es war ein großes Ärgernis
"Die Frühjahrssaison ist für uns gelaufen. Wir haben einen Umsatzrückgang im fünfstelligen Bereich", sagt eine Geschäftsfrau. Ursache für ihren Ärger ist die Neugestaltung der Buchholzer Fußgängerzone Breite Straße an der Kreuzung Schützenstraße/Neue Straße.
Im Rahmen des Förderprogramms "Wachstum und nachhaltige Entwicklung" wurde die Oberflächengestaltung neu geordnet. Die bisher gemischten Pflasterbeläge wurden voneinander mit Klinkerpflaster und Granitsteinplatten getrennt und barrierefrei gestaltet. Die Baumaßnahme wurde den ansässigen Geschäftsleuten mit einem Schreiben der Stadt Mitte Dezember 2023 angekündigt.
Die unmittelbar angrenzenden Firmen und das Café litten besonders unter den Baumaßnahmen. Beim Café waren die Stühle vor dem Eingang trotz schönsten Wetters verwaist. Baulärm und Schleif-#+arbeiten vertrieben die Gäste. "Wir konnten unsere Eingangstür nicht offenstehen lassen. Der Abrieb von den Schleifarbeiten kam direkt in unser Geschäft. Auch unsere Kundenstopper konnten wir nicht vor der Tür platzieren", so die Boutiqueinhaberin.
Laufkundschaft fehlte über lange Zeit
Auch die etwas entfernt liegenden Geschäfte, die Gastronomie und Beschicker des Wochenmarkts litten unter der fehlenden Laufkundschaft. Selbst am verkaufsoffenen Sonntag konnten die Kunden wegen der Absperrungen nicht direkt an den Schaufenstern entlanggehen.
Vorgesehen war die Neugestaltung bis Mai. Am vergangenen Sonntag standen die Absperrgitter aber noch immer am Eingang der Fußgängerzone. Eigentlich hätte aufgrund des guten Wetters das Bauvorhaben früher fertig werden müssen, so ein Anlieger und verweist auf den milden Winter. "Zumindest hätte die Planung etwas positiver für uns erfolgen können", fügt er hinzu.
Frequenz der Innenstadt erhöhen
Die miese Stimmung bei Geschäftsleuten und Passanten kommt just zu dem Zeitpunkt, an dem die Stadt Buchholz nach Maßnahmen sucht, wie man die Frequenz in der Innenstadt erhöhen kann. Das Unternehmen steg Hamburg GmbH hat dafür eine Bestandsaufnahme der erweiterten Innenstadt erarbeitet. Kosten: etwa 63.000 Euro, wovon die Stadt Buchholz etwa 16.000 Euro tragen muss. Der Rest kommt aus dem Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren".
Auch wenn es vor allem in den Einkaufszentren sichtbaren Leerstand gibt, gebe es in Buchholz (noch) kein strukturelles Problem, sagte ein Mitarbeiter von steg bei der Vorstellung im Stadtentwicklungsausschuss. Wohl gebe es aber vereinzelte Sortimentslücken, z. B. bei Herren- und Jugendbekleidung, Sport und Elektronik in der Innenstadt. Hier solle das Innenstadtmanagement u.a. ansetzen.
Außengastronomie ausbauen
Zudem empfiehlt steg u.a., die Außengastronomie auszubauen, die Kooperation zu Anbietern wie der Empore, dem Movieplexx-Kino oder Gastronomen zu intensivieren oder Vereinen mehr Auftrittsmöglichkeiten zu ermöglichen. Kritiker sagen, dass es für diese Erkenntnisse keines 63.000 Euro teuren Gutachtens bedurft hätte.
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