„Betten-Bilanz“ für den Landkreis Harburg
Gäste-Übernachtungen im ersten Halbjahr 2022 steigen
Tourismus-Boom nach Corona-Flaute: Der Landkreis Harburg verzeichnete im ersten Halbjahr des Jahres rund 311.000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland – 87 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2021. Denn im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen, das als „Tourismus-Bremse“ gewirkt hat. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufmerksam. Dieser beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Landesamtes.
„Dass wieder viel mehr Urlauber und Geschäftsreisende in den Landkreis Harburg kommen, ist für das Hotel- und Gaststättengewerbe eine gute Nachricht – vor allem auch für die Beschäftigten. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie kehrt die Branche Stück für Stück auf das alte Niveau zurück“, sagt Steffen Lübbert, Geschäftsführer der NGG-Region Lüneburg. Von der „Normalität“ seien viele Hotels, Pensionen und Gasthhöfe aber noch weit entfernt. Der Grund: Den Unternehmen gelingt es kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden. Einige Traditionsunternehmen mussten bereits schließen. Das WOCHENBLATT berichtete.
Zwar hätten derzeit viele Branchen mit dem Mangel an Fachleuten zu kämpfen, doch im Gastgewerbe falle die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer. „Wer im Gastgewerbe arbeitet, ist nicht nur spätabends oder am Wochenende im Einsatz“, so Lübbert. Nach seiner Einschätzung ist ein erheblicher Teil der rund 2.940 Menschen, die das Gastgewerbe im Landkreis Harburg laut Arbeitsagentur beschäftigt auch von „Arbeit auf Abruf“ betroffen, das heißt viele Mitarbeiter werden kurzfristig eingeteilt.
Wer sich für die Branche entscheide, wisse, dass die Arbeitszeiten anders seien als in einem Büro-Job. „Wichtig ist eine Personaldecke, die dick genug ist, um auch kurzfristig Events wie Geburtstage oder Hochzeiten ausrichten zu können“, betont Lübbert.
In einem entscheidenden Punkt seien Hotels und Gaststätten als Arbeitgeber bereits attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche steigen nach dem aktuellen Tarifvertrag für Niedersachsen deutlich. So liegt der Einstiegsverdienst ab Oktober bei 12,50 Euro pro Stunde. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 14,76 Euro. „Das ist ein enormer Schub fürs Portemonnaie der Beschäftigten.
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