Die Stadt Buchholz muss attraktiver werden
Interview mit René Borkenhagen von der Buchholzer Firma Borkenhagen Immobilien
Buchholz erlebt momentan einen Bauboom. Die Immobilien werden kaum inseriert, da die Firmen eine große Liste an Suchenden haben. In Zeitungen oder im Internet finden sich nur wenige Immobilienangebote für Buchholz. Und wie sieht es mit dem gewerblichen Angebot aus? Axel-Holger Haase, WOCHENBLATT-PR-Redaktionsleiter, sprach mit René Borkenhagen, der die Situation in Buchholz als Immobilienexperte (Borkenhagen Immobilien) sehr gut kennt.
WOCHENBLATT: Wie beurteilen Sie die Immobiliensituation in Buchholz?
Borkenhagen: Es muss mehr bezahlbarer Wohnraum für die Bürger geschaffen werden. Die Mieten haben ein sehr hohes Niveau erreicht, das sich ein Normalverdiener kaum leisten kann. Viele Buchholzer weichen in Nachbarorte aus, in denen die Mieten etwas niedriger sind.
WOCHENBLATT: Und wie sehen Sie die gewerbliche Immobiliensituation?
Borkenhagen: Auch dort muss etwas geschehen. Man sieht, wie hoch die Nachfrage in Gewerbegebieten ist. Diese Grundstücke dort werden schnell veräußert. In der Innenstadt gilt die gleiche Aussage wie für die Wohnimmobilien. Die Mieten müssen für die Geschäftsleute attraktiv sein. Jungunternehmer können das Risiko nicht tragen, hohe Mieten zu zahlen. Besonders in der jetzigen Situation sind die Mieten eine hohe Hürde.
WOCHENBLATT: Welche Auswirkungen hat dieses auf die Attraktivität der Innenstadt?
BORKENHAGEN: Die Stadt benötigt einen vielschichtigen Branchenmix. Es hat wenig Sinn, wenn wir in Buchholz eine Innenstadt haben, die von Friseurgeschäften dominiert wird. Vielfalt ist wichtig für eine familienfreundliche Innenstadt. Dazu gehören eine hochwertige Gastronomie und auch Spielplätze.
WOCHENBLATT: Leerstand ist für die City der schlimmste Zustand. Müssen die Immobilienbesitzer den Mietern preislich entgegenkommen?
BORKENHAGEN: Auf jeden Fall. Es ergibt wenig Sinn, ein Ladengeschäft lange Zeit leer stehen zu lassen, um einen finanzkräftigen Mieter zu finden. Besser wäre es, die Miete etwas zu senken und schnell wieder einen interessanten Mieter zu finden. Dieses wirkt sich positiv auf die Attraktivität der Stadt aus.
WOCHENBLATT: Welche Branchen sind für Sie wichtig?
BORKENHAGEN: Für die Stadt sind Geschäfte mit regionalen Produkten wichtig. Die Menschen identifizieren sich mit der Region, kaufen - wie die Wochenblatt-Aktion formuliert - lokal. Ich bin mir sicher, dass diesen Läden die Zukunft gehört. Man sieht es an dem Erfolg der Hofläden, die einen starken Zuspruch haben.
WOCHENBLATT: Herr Borkenhagen, vielen Dank für das Interview.
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