Mehr Tierwohl in die Ställe
Kälberinitiative Niedersachsen

Das Tierwohl - besonders der Kälber - steht im Mittelpunkt der Initiative | Foto: Pexels
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Wie kann mehr Tierschutz und Tierwohl in die Ställe gebracht werden? Im Projekt „Kälberinitiative Niedersachsen" wird dies bei der Kälberhaltung untersucht, die wesentlich für die Milch- und Rindfleischerzeugung ist. Ziel ist es, eine Checkliste zu erarbeiten, anhand derer interessierte Betriebe die Kälberhaltung und ihr Management zukünftig optimieren können. So sollen Totgeburten, Erkrankungen und Mortalitätsraten bei den Tieren reduziert und das Tierwohl und die Aufzucht verbessert werden. Das Landwirtschaftsministerium fördert das Projekt mit insgesamt 86.650 Euro von Januar bis Dezember 2025. Durchgeführt wird das Projekt von der Landwirtschaftskammer, an die sich interessierte Betriebe wenden können.

Kleine Aspekte - große Wirkung

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Manchmal sind es kleine Aspekte, die große Veränderungen nach sich ziehen können. Durch das Projekt „Kälberinitiative Niedersachsen" können Betriebe unter anderem ihr Geburts-, Fütterungs-, Haltungs- und Gesundheitsmanagement verbessern. Damit soll mehr Tierwohl und Tierschutz in die Ställe gebracht werden. Aber auch die Verringerung der Kälberzahl, die für die Milchproduktion nötig sind, soll bei diesem Projekt thematisiert werden, ebenso die Belegung der Milchkühe mit Fleischrassen, so dass die Aufzucht der Kälber wirtschaftlich interessanter wird und Kälbertransporte ins Ausland verringert werden."

Hintergrund:

Das Projekt „Kälberinitiative Niedersachsen" zielt 2025 auf eine Checkliste zur eigenbetrieblichen Bewertung der Kälberhaltung ab, die zunächst erstellt und dann in 30 Pilotbetrieben erprobt werden soll. Dabei wird auch die Verwendung der Checkliste durch die Beraterinnen und Berater der landwirtschaftlichen Betriebe in den Blick genommen, ebenso wie Tierschutzkontrollen durch Amtstierärztinnen und -ärzte. Neben dem Wissensaustausch und Seminaren stehen auch Exkursionen zu vorbildlichen Betrieben auf dem Programm. Bei dem Wissenstransfer geht es auch um die Frage, wie die Kälberanzahl reduziert werden könnte, beispielsweise durch eine verlängerte Zwischenkalbezeit. Diese beschreibt die Zeiten zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kalbungen und soll Tiere mit einer langandauernden und stabilen Milchleistung bevorzugen, so dass letztlich Belastungen durch eine schnelle erneute Trächtigkeit reduziert werden. Aber auch der Einsatz von gesextem Sperma eröffnet Milchviehbetrieben die Chance, die Geburten reinrassiger männlicher Kälber zu reduzieren und zugleich über den Einsatz von Fleischrindern frohwüchsige Kreuzungstiere für die Rindfleischerzeugung zu generieren. Hierbei spricht man von der sogenannten Beef-on-dairy-Anpaarung. Interessierte Betriebe können sich an die Landwirtschaftskammer wenden.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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