„Schneekoppe“ ist in Bedrängnis: Buchholzer Unternehmen von Insolvenz bedroht
mum. Buchholz. Der Lebensmittel-Großhändler Schneekoppe mit Sitz in Buchholz hat nach eigenen Angaben die Einleitung eines so genannten Schutzschirmverfahrens beantragt, das berichtet das Handelsblatt. Das Schutzschirmverfahren steht Firmen in einer wirtschaftlichen Schieflage offen, wenn sie noch zahlungsfähig sind und positive Aussichten auf eine nachhaltige Sanierung haben.
Der Antrag ging beim Amtsgericht Tostedt ein. Schneekoppe habe nun drei Monate Zeit, um einen Insolvenzplan auszuarbeiten, hieß es in einer Erklärung. In dieser Zeit befindet sich Schneekoppe unter dem Schutzschirm - ist also vor Vollstreckungsforderungen von Gläubigern geschützt.
Das Unternehmen ist vor allem für seine Naturkost, Säfte, Müslis und kalorienarmen Süßwaren bekannt. „Unter dem Schutz des Schirms werden wir auf Basis der bereits durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen einen Sanierungsplan ausarbeiten“, kündigte Geschäftsführer Markus Klein an. Klein hatte vor zwei Jahren sein Amt angetreten und schnell mit Umbauten begonnen. Er führt die Geschäfte nun unter Aufsicht des Gerichts weiter.
Schneekoppe - 1927 gegründet - wurde jahrelang hin- und hergereicht. Gründer Fritz Klein hatte sie schon 1965 an Müller‘s Mühle verkauft. 1989 wurde Schneekoppe vom Fruchtsafthersteller Eckes (Granini) geschluckt, 1996 übernahm der Seevetaler Tee-Importeur Laurens Spethmann (Meßmer-Tee). Danach erwarb Keksfabrikant Christoph Pauly den Betrieb und reichte ihn an Gerald Wagener weiter.
Heute ist Schneekoppe ein großer Name ohne eigene Produktion. Hinzu kommt ein hartes Umfeld: In Märkten und Discountern gibt es erbitterte Preiskämpfe, die teuren Schneekoppe-Produkte haben das Nachsehen. Mit Schlecker ging ausgerechnet der wichtigste Abnehmer pleite. Einst beschäftigte Schneekoppe allein in Deutschland 1.200, im Ausland 400 Mitarbeiter. Heute sind es 13 Mitarbeiter.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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