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Buchholz: Rolli Mobil & Service
Seit 20 Jahren behindertengerecht unterwegs

Das Ream von Rolli Mobil & Service | Foto: Friedhelm Ott
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  • Das Ream von Rolli Mobil & Service
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"Ich habe schon immer gern Leute betüdelt", lacht Dirk Isselbächer. "Das kann ich nun in meinem Beruf ausleben: Wir befördern achtsam und verlässlich." Der gelernte Maschinenschlosser arbeitete erst im Fahrdienst eines Pflegeunternehmens, bevor er 2004 mit seinem Unternehmen "Rolli Mobil & Service" (Am Langen Sal 1, Tel. 04181-7000) den Sprung in die Selbständigkeit wagte.

Damals drohte sein Arbeitgeber in die Insolvenz zu rutschen. "Weil ich erklären konnte, dass sich dieser Teil unter meiner Regie rechnen kann, konnte ich den herauslösen." Seit dem stellt Dirk Isselbächer selbst die Weichen. Der Start des eigenen Rollstuhl-Fahrservices mit zwei Mitarbeitern war anstrengend: "Das ging nur, weil ich selbst in Buchholz wohnte und der Rolli-Service auch hier angesiedelt ist: Weil ich privat die Fahrten zur Arbeit sparen konnte, hatte ich weniger Fahrtkosten und sparte auch viel Fahrzeit", erinnert er sich. "Die konnte ich hier ins Unternehmen stecken."

Inzwischen besteht das Team aus 30 Mitarbeitern, die mit 15 Fahrzeugen gehbehinderte Menschen, die überwiegend im Rollstuhl sitzen, befördern können. "Das meiste sind natürlich Arztfahrten", berichtet er. "Und andere Fahrten aus medizinischen Gründen." Wenn die Krankenkasse mal nicht gleich zahlen will - "Das kommt schon häufiger mal vor", sagt Geschäftsführerin Bianca Bruhn -, knien sich Dirk Isselbächer und seine Mitarbeiter schon mal richtig rein und erklären Patienten und Kasse die Rechte der Patienten.

Was ihn aber richtig nervt, ist die aktuelle Parksituation in Buchholz: Für seine Fahrer sei es oft sehr schwer, in der Nähe von Arztpraxen zu parken. "Ich halte meine Mitarbeiter trotzdem aber immer an, wenn irgend möglich nicht die Behindertenparkplätze zu blockieren." Warum das? Seine Patienten wären doch berechtigt, dort zu parken. "Meine Patienten sitzen im Rollstuhl, wir können damit die Wege ganz gut bewältigen. Wir möchten die Plätze nicht für Menschen blockieren, die keine weiteren Strecken zurücklegen können."

Dirk Isselbächers Patienten können auch halb liegend transportiert werden. Wenn unterwegs keine medizinische Betreuung nötig ist, werden auch Entlassungen und Verlegungen aus den umliegenden Krankenhäusern von Rolli Mobil & Service übernommen. So werden Rettungswagen entlastet, die anderweitig oft dringender gebraucht werden.

Im Moment würde Dirk Isselbächer gern noch zwei weitere Fahrzeuge in Betrieb nehmen. Doch die sind gerade richtig schwer zu bekommen, sagt er. "Man muss eineinhalb Jahre vorher bei den Anbietern bestellen." Tatsächlich hat er deshalb schon versucht, gebrauchte Fahrzeuge zu kaufen, weil die naturgemäß schneller zur Verfügung stehen. "Aber die sind manchmal teurer als Neuwagen. Das macht dann auch keinen Sinn."

Unter Dirk Isselbächers Mitarbeitern sind übrigens auch viele berufliche Quereinsteiger. Das hat auch Vorteile, sagt der Chef: Sie bringen Erfahrung aus anderen Bereichen und ein Gespür für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fahrgäste mit. Dass man beim "Rolli Mobil & Service" einfühlsam mit den Patienten umgeht, bekämen die Mitarbeiter oft zurückgemeldet.

Man habe deshalb auch sehr viele langjährige Kunden, so Dirk Isselbächer. "Sie fühlen sich bei uns sicher, wenn sie zu einem festen Termin ein Ziel erreichen wollen und dafür einen fürsorglichen Transport brauchen. Sie schätzen die Verlässlichkeit und die komfortable Begleitung." Zum 20. Geburtstag hat er seiner Firma ein neues Logo gegönnt: Anders als beim alten Logo ist ein stilisierter blauer Rollstuhl von einem roten Schriftzug umschlossen. "Das hat schon für Fragen gesorgt. Aber keine Sorge: Wir sind's immer noch."

So fnktioniert der Fahrservice

Zirka 600 Mal pro Woche fahren Dirk Isselbächer und seine Mitarbeiter von "Rolli Mobil & Service" Menschen mit besonderen Bedürfnissen: zum Arzt, zur Dialyse, zur Ergotherapie und zu anderen Zielen.

Die "flinke Flotte" besteht aus vielen unterschiedlich Fahrzeugen – den verschiedenen Bedürfnissen der Fahrgäste angepasst. Es sind sogar Gruppenfahrten möglich: Im größten Fahrzeug können bis zu vier Rollstuhlfahrer gleichzeitig mitfahren. Wenn die Fahrgäste das wünschen, fahren die Mitarbeiter auch mal etwas weiter - sogar über die Landesgrenzen hinaus.

Inhaber Dirk Isselbächer legt Wert auf Zuverlässigkeit bei der Inklusionsmobilität. Die Basis, damit das auch klappt: viel Know-how und eine gute Ausrüstung. Deshalb gibt es zum Beispiel zwei Treppensteige-Geräte vom Typ Scalamobil zum Überwinden von Treppen. Moderne sensorgesteuerte Technologie macht es möglich, auch bisher schwierige Treppen zu überwinden. Geschulte Mitarbeiter wählen Steigrichtung, Winkel und Geschwindigkeit und halten den Treppensteiger mit Person in Balance.

Für die Fahrten stellt Isselbächer auch hauseigene Rollstühle zur Verfügung, darunter auch Rollstühle mit verstellbaren Fußstützen sowie ein Pflegerollstuhl. Die 15 für den Rollstuhltransport umgebauten Fahrzeuge (nach DIN 75078) bieten auch die Möglichkeit zum Transport von E-Rollstühlen, E-Mobilen wie zum Beispiel dreirädrige Scooter. Der Fahrgast wird dann auf dem Mitfahrersitz befördert.

Beim "Rolli Mobil & Service" sind auch regelmäßige Dauerfahrten, z. B. zur Dialyse, Chemo- oder Strahlentherapie, Krankengymnastik oder Ergotherapie möglich. Sie werden über die gesamte Behandlungsdauer zuverlässig eingeplant. Wenn die Fahrtkostenübernahme einmal durch die Krankenkasse bewilligt wurde, rechnet "Rolli Mobil & Service" die Fahrten direkt mit der gesetzlichen Krankenkasse der Patienten ab.

Aber auch private Fahrten sind möglich, zu Veranstaltungen oder Familienfeiern – für mehr Teilhabe am Leben. Wenn nötig, holen die Mitarbeiter die Fahrgäste - anders als beim normalen Taxi aus ihrer Wohnung ab und bringen sie bis ans Ziel, zum Beispiel in eine Praxis.

Das Angebot im Überblick

  • Rollstuhl- und Krankenbeförderung
  • DIN-gerechte Spezialfahrzeuge
  • Begleitung bis in die Praxis
  • private Fahrten mit Unterstützung
  • halb liegende Transporte
  • Treppentransfer
  • Bereitstellung von Rollstühlen für die Fahrt
  • Direktabrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen

So funktioniert die Kostenübernahme

Krankenkassen übernehmen Kosten für Fahrten zu medizinischen Behandlungen in der Regel

  • wenn ein Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen "aG", "Bl" oder "H" vorliegt
  • wenn der Patient einen Pflegegrad 3 mit dauerhafter Beeinträchtigung der Mobilität hat
  • wenn der Patient Pflegegrad 4 oder 5 hat
  • wenn Patienten zu stationären Leistungen (z.B. Krankenhausaufenthalten) gebracht werden müssen

Auf Antrag können auch Kosten übernommen werden für

  • Fahrten zur Dialyse, Chemo- oder Strahlentherapie
  • Fahrten über einen längeren Zeitraum mit hoher Behandlungsfrequenz (z. B. Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie u. ä.)
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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