Da sein, ohne Türen für Kunden zu schließen!
Sparkasse Harburg-Buxtehude rüstete digitale Beratungscenter um 50 Prozent auf
"Eine verlässliche Hausbank an seiner Seite zu haben, hat sich für unsere Kunden in der Corona-Krise als sehr wertvoll erwiesen", sagte Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude, auf einer Halbjahres-Pressekonferenz, die infolge der Corona-Krise erste Informationen vermitteln sollte.
Die digitalen Möglichkeiten und auch die persönlichen Beratungsgespräche vor Ort wurden von den Kunden sehr gut angenommen. Das Prinzip "Hausbank" habe auch maßgeblichen Anteil daran, dass die Sparkasse Harburg-Buxtehude bislang gut durch die Krise gekommen ist. "Wir werden aber auch im zweiten Halbjahr sehr aufmerksam sein müssen", sagte Andreas Sommer.
Der Sparkasse sei es in den ersten sechs Monaten des Jahres gut gelungen, den Spagat zwischen dem Auftrag als Sparkasse, der Versorgung der Menschen mit Bargeld und Finanzdienstleistungen und dem Schutz von Mitarbeitern und Kunden hinzubekommen, erläuterte Sommer.
"Bei allen Schutzmaßnahmen war es der Sparkasse immer wichtig, für ihre Kunden da zu sein", betonte Vorstandsmitglied Sonja Hausmann. Ob über die digitalen Kanäle oder persönlich. Wir haben unsere Privatkunden, insbesondere aber auch den Mittelstand der Region, als stets verlässlicher Partner durch die Krise begleitet. "Wir haben den Anspruch, eine Hausbank zu sein, die diesen Namen verdient", informierte Sonja Hausmann. Wer lange Warteschleifen von Online-Finanzinstituten kenne, wisse dieses zu schätzen. Während andere Banken im Zuge der Corona-Krise ihr Filialnetz verkleinerten, geht die Sparkasse einen anderen Weg. "Wir entwickeln uns konsequent in der digitalen Welt weiter und sind gleichzeitig sehr nah an den Menschen in unserer Region", so Hausmann.
"Die Corona-Krise hat bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude bei der Digitalisierung als Beschleuniger gewirkt. Über die Hälfte unserer Mitarbeiter nutzt jetzt mobiles Arbeiten. Telefon- und Videokonferenzen sowie Webseminare sind bei uns mittlerweile selbstverständlich. Das war vor gut einem halben Jahr noch unvorstellbar", erläuterte Andreas Sommer. Die Sparkasse werde die positiven Aspekte, die sich in der Corona-Zeit ergeben haben, weiterentwickeln.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft im Süden Hamburg spürt auch die Sparkasse Harburg-Buxtehude. Allerdings nicht so sehr wie erwartet. Das ist das Fazit von Holger Iborg, Direktor Firmenkunden und Private Banking. "Die große Flut an Anfragen auf Förderkredite ist nicht bei uns eingetroffen, wenngleich auch unsere Kunden die Corona-Krise getroffen hat." Insgesamt hat die Sparkasse rund 70 Anträge bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt und damit Liquidität in Höhe von 22,0 Millionen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurden bei 470 Darlehenskonten Corona-bedingte Zahlungsaussetzungen vereinbart.
Neben den Bereitstellungen von Liquiditätshilfen der KfW hat die Sparkasse auch die eigenen Kreditzusagen im Firmenkundenbereich deutlich erhöht. Diese belaufen sich im ersten Halbjahr 2020 auf 192 Millionen Euro (Vorjahr: 153 Mio. Euro).
Erfreulich gut hat sich das Wertpapiergeschäft im ersten Halbjahr entwickelt. 521 neue Depots wurden in den ersten sechs Monaten angelegt. "Kunden erkennen, welche Chancen in Aktien stecken", sagt Sonja Hausmann. So wurde kaum noch nach dem ansonsten beliebten Prämiensparen gefragt. Dieses führt auch dazu, dass die Sparkasse Harburg-Buxtehude die Altverträge des Prämiensparens zum November 2020 kündigen werde, die bereits 15 Jahre oder länger laufen und bei denen mindestens einmal der höchste Prämiensatz gezahlt wurde.
Beim Ausblick auf die zweite Jahreshälfte zeigte sich Andreas Sommer vorsichtig optimistisch. Die Geschäftsentwicklung hänge davon ab, wie lange die Wirtschaftskrise anhalte und wie sich dieses auf das Kundengeschäft der Sparkasse auswirke.
Die Sparkasse Harburg-Buxtehude investiert unter anderem in den Neubau des Beratungscentrums in Buxtehude, das die Anforderungen an ein attraktives Finanzinstitut erfüllt. (das Wochenblatt berichtete).
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