Gasunie in Buchholz
Von hier wird die LNG-Leitung gelenkt

Der Betriebsstandort von Gasunie in Buchholz gewinnt durch das LNG-Terminal in Stade nochmal an Bedeutung | Foto: Axel-Holger Haase
  • Der Betriebsstandort von Gasunie in Buchholz gewinnt durch das LNG-Terminal in Stade nochmal an Bedeutung
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Wer an dem unscheinbaren Gebäude in Buchholz vorbeifährt, ahnt nicht, dass es künftig ein besonders wichtiger Bestandteil der Gasversorgung in Nordwesteuropa sein wird: Von dem Betriebsstandort der Gasunie Deutschland aus wird die Gasleitung des neuen Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Stade nach dessen Fertigstellung und Betriebsbereitschaft gelenkt. Die Bundesregierung hat in dieser Woche Stade als einen von vier Standorten festgelegt. Weitere Terminales entstehen in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern). Wie berichtet, spielen zusätzliche Importe von Flüssigerdgas per Schiff eine wichtige Rolle, damit Deutschland weniger abhängig von russischem Gas wird.
Die deutsche Tochterfirma des niederländischen Fernleitungsnetzbetreibers Gasunie sei in Brunsbüttel und Stade aktiv, um die notwendigen Verbindungen für LNG ins deutsche und europäische Verbundnetz schnell und belastbar auszubauen, erklärt Gasunie-Pressesprecher Philipp von Bergmann-Korn auf WOCHENBLATT-Nachfrage. "Insofern hat der Ukraine-Krieg durchaus konkrete Auswirkungen auf unseren Standort Buchholz. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort übernehmen zukünftig eine wichtige Aufgabe zur Überwindung der Krise." 
Gasunie Deutschland betreibt mit Schwerpunkt Norddeutschland ein etwa 4.600 Kilometer langes Fernleitungsnetz für den Transport von Erdgas. Als Tochterunternehmen der niederländischen Gasunie ist es Teil des über 17.000 Kilometer langen Leitungsnetzes der Gasunie in den Niederlanden und in Deutschland. "Wir übernehmen die Funktion einer Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa", erklärt von Bergmann-Korn. An das Netz, das wegen der großen Leitungsdurchmesser und hohen Betriebsdrücke als Autobahn für den Energietransport diene, seien auf der Einspeiseseiten alle wichtigen Aufkommensquellen für Erdgas (Niederlande, Dänemark, Norwegen und Russland) und Erdgasspeicher, auf der Ausspeiseseite zahlreiche Regionalversorger und Stadtwerke sowie Industriekunden mit hohem Energieverbrauch (z.B. Gaskraftwerke) angeschlossen. 
Gasunie beobachte kontinuierlich die Gasflüsse im deutschen Netzgebiet und stehe mit anderen Netzbetreibern in Deutschland und Europa im intensiven Austausch, betont von Bergmann-Korn. Trotz der wartungsbedingten Reduzierung der Importmengen aus Russland seien aktuell alle Netze ausgeglichen und es bestünden keine Transport- und Versorgungsprobleme. (os).


Stade wird 2023 Standort für schwimmendes LNG-Terminal
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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