Buchholzer Wirtschaftsrunde
Vorsitzender Christoph Diedering: Buchholz darf nicht zur Schlafstadt verkümmern
os. Buchholz. "Unsere Mitglieder haben genauso unter der Corona-Situation gelitten wie alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Harburg. Es war ein extrem anstrengendes Jahr." Diese Bilanz des abgelaufenen Jahrs zieht Christoph Diedering, Vorsitzender der Buchholzer Wirtschaftsrunde. Der Rechtsanwalt und Notar führt den Wirtschaftszusammenschluss mit derzeit 163 Mitgliedern seit März 2015. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT blickt Diedering auf 2021 zurück und äußert seine Hoffnungen für die Zukunft.
Im vergangenen Jahr sei vor allem die Unsicherheit bei den Corona-Regelungen nervenzehrend gewesen. "Das hat zu Unruhe in vielen Unternehmen geführt und war für alle Beteiligten anstrengend", betont Diedering. Er lobt die große Flexibilität und das "erhebliche Engagement" der Buchholzer Unternehmer. Dieses hätte dazu geführt, dass die meisten Firmen den Betrieb trotz Pandemie erfolgreich weiterführen konnten und der Umsatz mindestens gleich blieb. Es habe aber auch einige Gruppen extrem hart getroffen, z.B. die Gastronomie, die Event- sowie die Kulturbranche und den Tourismus. Gerade bei Letzterem verstehe er die Verärgerung über die letzten Corona-Regelungen. "Ich kann persönlich die Beschränkungen nicht nachvollziehen", betont Diedering. Die Hospitalisierungsrate in den Krankenhäusern sei zwischendurch als maßgeblicher Faktor benannt worden. "Als die Rate unten war, kamen weitere Beschränkungen, z.B. die 2G-Plus-Regel. Das finde ich ärgerlich." Die Politik müsse aufpassen, dass die Maßnahmen verhältnismäßig bleiben.
Im Corona-Jahr 2021 habe ihm in der Wirtschaftsrunde am meisten der normale Austausch und das damit verbundene Netzwerken gefehlt, erklärt der Vorsitzende. Auf digitalem Wege sei das deutlich schwieriger. "Wir hoffen alle auf einen Schritt zurück in die Normalität, sodass wir mit gutem Gefühl wieder Präsenzveranstaltungen durchführen können", so Diedering.
Dass Politik und Verwaltung zusammen entschieden hätten, Fördergelder und eigene Mittel zu nutzen, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, hält die Wirtschaftsrunde "hundertprozentig für den richtigen Weg". Vor allem sei es extrem wichtig, die Gastronomie zu stärken und Besucher durch Veranstaltungen in die Innenstadt zu locken, etwa durch die geplante mobile Bühne. "Wenn uns das nicht zusammen gelingt, wird Buchholz wieder die Schlafstadt wie vor 20 Jahren. Da dürfen wir nicht wieder hinkommen", warnt Diedering. Da im Haushalt keine nennenswerten Einsparungen mehr möglich seien, müssten, um alle Vorhaben finanzieren zu können, die Einnahmen erhöht werden. "Das geht nur durch weiteres Wachstum!", fordert der Vorsitzende der Wirtschaftsrunde. Das gelte für den Wohnungsbau ebenso wie für weitere Flächen für klassisches Gewerbe. Natürlich müsse das Wachstum unter Berücksichtigung der Folgekosten "maßvoll und gesteuert" geschehen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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