Zu viele Auflagen in der Corona-Verordnung
Weihnachtsmarkt in Buchholz abgesagt

2019 fand zuletzt der Weihnachtsmarkt in Buchholz statt. 
Diese Stimmung wird es in diesem Jahr nicht geben | Foto: ah
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  • 2019 fand zuletzt der Weihnachtsmarkt in Buchholz statt.
    Diese Stimmung wird es in diesem Jahr nicht geben
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os. Buchholz. Die Hoffnung auf ein Stück Normalität zur Adventszeit zerstob innerhalb weniger Tage: Der Weihnachtsmarkt in Buchholz findet auch in diesem Jahr nicht in der gewohnten Form statt. Stattdessen gibt es vom 22. November bis zum 23. Dezember eine deutlich abgespeckte Version mit einzelnen Ständen, um wenigstens einen Hauch von Weihnachtsstimmung in der Innenstadt zu verbreiten.
Er sei "erschüttert" von der aktuellen Corona-Verordnung, kritisierte Mit-Organisator Holger Bleckert, der seit vielen Jahren auf dem Buchholzer Weihnachtsmarkt mit einem hochfrequentierten Glühweinstand vertreten ist, am Mittwoch in einem Pressegespräch im Buchholzer Rathaus. Theoretisch sei die Veranstaltung durchzuführen, "in der Praxis ist das absolut unmöglich". In der Verordnung ist u.a. festgelegt, dass Weihnachtsmärkte eingezäunt werden müssen, wobei am Eingang nach der 3G-Regel überprüft werden muss, ob die Besucher negativ getestet, genesen oder geimpft sind. Wahlweise können Organisatoren die Besucher auch an einem dezentralen Ort überprüfen und dann mit einem Armband oder Ähnlichem ausstatten. An Verkaufsständen müssen die Inhaber die Überprüfung der 3G-Regel sicherstellen. "Diese Verordnung wurde am grünen Tisch erarbeitet und ist weltfremd", kritisierte Frank Kettwig, Vorsitzender des Vereins Buchholz Marketing. So verpasse man die Chance, die Innenstadt durch einen gut besuchten Weihnachtsmarkt zu stärken. Vielleicht hätten die Verantwortlichen in Hannover vor Bekanntgabe der Verordnung mit Praktikern vor Ort reden sollen, ergänzte Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse süffisant.
Da die Kontrollpflichten der Corona-Verordnung nur extrem schwierig umzusetzen sind und die Kosten durch Sicherheitsdienste und zusätzliche Dekoration um bis zu 35.000 Euro für die vierwöchige Veranstaltung gestiegen wären, habe man sich schweren Herzens zur Absage entschlossen, erklärte Röhse.
Abzuwarten, ob sich doch noch andere Möglichkeiten für die Durchführung eines Weihnachtsmarktes ergeben, sei keine Option gewesen, verdeutlichte Peter Lühmann. Der Schausteller ist seit annähernd 40 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. "Wir müssen unsere Waren jetzt bestellen und auch das notwendige Personal akquirieren", sagte Lühmann. Nach seinen Berechnungen sind etwa 100 Personen direkt von der Absage des Weihnachtsmarktes betroffen - von den Schaustellern über das Personal und den Sicherheitsdienst bis zu Zulieferern.
Lühmann stellt mit seinem Sohn Patrick wie im Vorjahr drei Buden auf dem Innenstadtplatz Peets Hoff auf. "Wir geben uns Mühe, wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung zu schaffen", versprach er. Im Angebot sind gebrannte Mandeln, Crêpes sowie ein Stand mit Schokofrüchten und Schmalzkuchen. Für alle Buden gilt: Die Waren sind ausschließlich zum Mitnehmen, Tische zum Verzehr vor Ort wird es nicht geben. Peter Lühmann plant schon über dieses Jahr hinaus: "Wir hoffen auf ein besseres 2022!"

Märkte höchstens in abgespeckter Form
2019 fand zuletzt der Weihnachtsmarkt in Buchholz statt. 
Diese Stimmung wird es in diesem Jahr nicht geben | Foto: ah
Enttäuscht von der Absage: (v. li.) die Schausteller Patrick und Peter Lühmann, Mit-Organisator Holger Bleckert, Frank Kettwig (Buchholz Marketing) und Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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