5G-Netz im TIP Innovationspark Nordheide
Wissenstransfer mit modernster Technik
os. Buchholz. Wie erklärt man etwas, das man nicht sieht, das aber in Zukunft einen erheblichen Einfluss auf die Arbeits- und Wirtschaftswelt haben wird? Vor der Antwort auf diese Frage stehen die Verantwortlichen der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH) mit Sitz in Buchholz regelmäßig. Das 5G-Netz, das im TIP Innovationspark Nordheide, dem smarten Gewerbegebiet der WLH im Norden der Stadt, eingerichtet wurde, bietet technologische Möglichkeiten, die vielen Unternehmen der Region bislang unbekannt sind. Visualisieren lassen sich diese Möglichkeiten kaum. Dafür aber in Projekten erleben.
Wie berichtet, ist das von der WLH eingerichtete sogenannte 5G-Campusnetz das größte seiner Art in Deutschland. Rund eine Million Euro investierte die Wirtschaftsförderung. Das Land Niedersachsen förderte das Projekt mit etwa 1,2 Millionen Euro.
„Innovationsfähigkeit heißt Zukunftsfähigkeit", betont WLH-Geschäftsführer Jens Wrede beim Vor-Ort-Termin mit dem WOCHENBLATT. Und dabei hilft die vielzitierte Digitalisierung. In Buchholz bedeutet das: Übertragung besonders großer Datenmengen in Echtzeit über das 5G-Campusnetz. Ein Vorteil liegt laut WLH-Innovationsmanager Dr. Timo Maurer darin, dass ein Campusnetz ein exklusives Mobilfunknetz für ein definiertes lokales Gelände ist. Es kann auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten werden. Dies ermöglicht eine einfache, sichere und schnelle Datenverarbeitung und eignet sich besonders gut zur Umsetzung anspruchsvoller und sicherheitskritischer Anwendungen.
Im TIP gibt es drei verfügbare Netze: Zum einen die zuverlässige Internetversorgung der Firmen in dem etwa 25 Hektar großen Gewerbegebiet über das Glasfasernetz der Buchholzer Stadtwerke. Zum anderen das öffentliche Mobilfunknetz der großen Provider. Und schließlich das 5G-Campusnetz, das auf das Areal des TIP Innovationsparks begrenzt ist, aber vor Ort nicht nur den hier ansässigen Betrieben, sondern auch Unternehmen aus der gesamten Metropolregion für Forschung, Entwicklung und Tests praxisnaher Anwendungen und Produkte zur Verfügung steht.
Der WLH ist daran gelegen, potenziellen neuen Unternehmen im TIP die Vorteile der 5G-Funktechnologie zu verdeutlichen – und das mit niedrigschwelligen Angeboten. „Zu uns können Interessenten mit nahezu jedem Budget und jedem Wissensstand kommen“, betont Dr. Maurer. „Wir ermöglichen einen einfachen und risikoarmen Zugang zu 5G und unserem Netzwerk mit Mobilfunk-, Automatisierungs- und Technologieexperten, Universitäten und Hochschulen. So reduzieren wir auch die Komplexität aus Unternehmenssicht." Heißt, dass die Unternehmer offen für Digitalisierung und Automatisierung sein sollten und dann von den Experten der WLH die passende Unterstützung zur Umsetzung ihrer Ideen erhalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kooperation zwischen den Unternehmen und Hochschulen. „Wir streben einen intensiven Technologie- und Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten an“, verdeutlicht Wrede. Heißt, dass die Praktiker das, was von den Wissenschaftlern erarbeitet wird, für ihre Arbeitsprozesse zu nutzen wissen und wiederum ihre Erfahrungen mit den Hochschulmitarbeitern teilen. Sichtbar ist das wissenschaftliche Arbeiten im TIP u.a. durch einen Container, in dem die Private Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) im Rahmen des Projektes „Digital OrbIT“ einen Außenstandort mit zunächst zwei Arbeitsplätzen eingerichtet hat.
Mit dem Premierenflug einer Drohne des Unternehmens Beagle Systems aus Hamburg (das WOCHENBLATT berichtete) wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. In Kürze soll ein Hangar entstehen, aus dem die Drohnen regelmäßig aufsteigen, um Daten verschiedenster Art zu sammeln. Mit der Entwicklung im TIP Innovationspark ist WLH-Geschäftsführer Jens Wrede sehr zufrieden. „Wir sind unseren Zielen voraus“, betont er. Vom ersten Spatenstich bis zur Ansiedlung des letzten Unternehmens kalkuliert die WLH mit zehn Jahren. Der Spatenstich erfolgte im November 2019. Bleiben noch mehr als fünf Jahre. Viel Gelegenheit, das 5G-Netz in Buchholz intensiv zu nutzen. Auch wenn es nicht sichtbar ist.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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