Virtuelle Realität
Zukunftswerkstatt bringt das Internet in 3-D in den Landkreis Harburg
(ts). Wem die Welt nicht genug ist, wandert in das Metaverse. Das ist die Verknüpfung von echter und digitaler Welt, in der die Nutzer spielen, lernen, einkaufen und arbeiten. Nicht nur Facebook-Chef Mark Zuckerberg und sein Konzern Meta sehen in dem dreidimensionalen Internet das nächste milliardenschwere Geschäftsmodell. Das sei der nächste Schritt in der Evolution des Internets, sagt auch Götz Mensel aus Buchholz. Der 64 Jahre alte frühere Mitarbeiter des Computertechnologiekonzerns IBM hat eine Unternehmensberatung gegründet, bietet Führungskräften einen persönlichen Einstieg in die Welt der virtuellen Realität (VR) an.
In der naturwissenschaftlichen Bildungseinrichtung Zukunftswerkstatt Buchholz bildet Götz Mensel zurzeit künftige Ausbilder, Pädagogen und Studierende, in der Anwendung mit VR-Brillen aus. Die VR-Brille ist die Tür in das Metaverse. Die Zukunftswerkstatt plant, mit VR-Brillen Jugendzentren im Landkreis aufzusuchen, um Teenager für Technologie zu begeistern. "Voraussichtlich im Herbst wird es so weit sein", sagt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Bauhofer. Für ihr Projekt "Making-Aktivitäten in Jugendzentren" hat die Zukunftswerkstatt eine mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten, den ITEC Cares Award in der Unterkategorie "Metropolregion Hamburg".
Wegen eines Rechtstreits des Bundeskartellamts mit dem Facebook-Mutterkonzern Meta im Zusammenhang mit der Übernahme des Start-ups Kustomer hinke Deutschland bei der Virtual-Reality-Anwendung in der breiten Bevölkerung hinterher, beklagt Götz Mensel. Laut einer Umfrage, die der Branchenverband Bitkom im Februar veröffentlichte, gaben 17 Prozent der Befragten an, hin und wieder VR-Brillen zu nutzen. "Bei uns ist die VR-Brille nicht sichtbar. In anderen Ländern dagegen waren sie das Weihnachtsgeschenk Nummer eins", sagt Mensel.
"Wenn man so eine Brille aufsetzt, ist man drin in der Welt", schwärmt Götz Mensel. In der Zukunftswerkstatt versetzt er zwei künftige Ausbilder und zwei studentische Aushilfen mit einem Klumpen Elektronik vor den Augen in eine Raumstation. Mit zwei Steuerungselementen in den Händen, jeweils so groß wie der Griff eines Reiseföhns, bewegen sich die Nutzer mit Fingerbewegungen an Knöpfen in der neuen Realität. Die Bilderwucht ist beeindruckend. Die VR-Brille vermittelt das Gefühl, auf einem Balkon im Weltall zu stehen. Die unendliche Weite wirkt so täuschend echt, dass einem schwindelig werden könnte.
Die jeweiligen Welten verkaufen die Techkonzerne in Programmen zu Preisen ab zehn Euro. Wer programmieren kann, baut sie sich selbst. Mögliche Anwendungen des Internets in 3-D jenseits der Unterhaltungsindustrie können einmal die Entwicklung in der Industrie und Operationen in der Medizin sein. Auf dem Immobilienmarkt können Kaufinteressenten Wohnungen und Häuser vom eigenen Sofa aus begehen.
Über zwei VR-Brillen verfügt die Zukunftswerkstatt zurzeit. Wie könnten sie in der naturwissenschaftlichen Bildung Anwendung finden? "Wir konstruieren bereits computergestützt einen Rennwagen. Wir planen, die Konstruktion in die virtuelle Welt zu überführen", nennt Dr. Bauhofer eine Idee.
Götz Mensel indes hat mit Freunden eine Planetenwanderung im Weltraum unternommen. Bis hin zu einem Schwarzen Loch. Was darin ist, verrät auch das Programm nicht. Auch die virtuelle Welt hat ihre Grenzen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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