Junge saß in Harsefeld blutend an der Straße
Autofahrer ignorieren ein verletztes Kind
WOCHENBLATT-Leserin Gudrun B. (69) ist wütend. Sie kritisiert die Ignoranz und Rücksichtslosigkeit von Menschen, die ein verletztes Kind "übersehen" anstatt ihm zu helfen.
Das ist die Geschichte, die sie dem WOCHENBLATT erzählt: Am Dienstag gegen 7.30 Uhr war ihr Pflegesohn (11) auf dem Weg zur Schule in Harsefeld vom Rad gestürzt. Das war an der Ecke Klosterstraße / Griemshorster Straße. "Der Junge ist hingefallen und hat stark geblutet. Auch am Kopf und aus der Nase", sagt Gudrun B. Das Rad habe halb auf der Straße gelegen, der Elfjährige saß blutend und völlig verdattert auf dem Kantstein.
"Danke an alle, die daran vorbeigefahren sind", sagt die Pflegemutter mit einer großen Portion berechtigtem Sarkasmus. Manche Autofahrer hätten das Rad lieber umzirkelt, als dem Kind zu helfen. Das hat schließlich ein älterer Herr aus Wiegersen getan. Der sei nach Worten von Gudrun B. noch angehupt worden, weil sein Wagen derweil ein "Hindernis" für die zügige Fahrt anderer gewesen sei. "Danke an diesen Herr, der sich einfach gekümmert hat", sagt die Harsefelderin.
Für Gudrun B., die von einer Mitschülerin des Elfjährigen über das Unglück informiert wurde und daraufhin schnell zur Unfallstelle fuhr, ist das Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer unverständlich: "Wie kann man an einem blutenden und verletzen Kind vorbeifahren? Was kann wichtiger sein, als in dieser Situation zu helfen?"
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