Zug I und II der Feuerwehr Buxtehude
Beeindruckende Leistungen im Ehrenamt
Vom Großbrand über Verkehrsunfälle bis zur Tierrettung ist die Buxtehuder Feuerwehr, Zug I und II, im vergangenen Jahr nicht nur im Durchschnitt fast zwei Mal täglich ausgerückt. Sie haben auch über mehrere Tage einen Hilfskonvoi in die Ukraine begleitet und haben an Feiertagen - an Heiligabend wegen eines schweren Verkehrsunfalls in Ovelgönne und über Silvester unter anderem wegen des Hochwasser - das Feiern mit ihren Familien in den Hintergrund gestellt, um ihren Mitbürgern aus Notsituationen zu helfen.
28.763 Stunden ehrenamtlich im Dienst
Insgesamt 557 Mal wurden die insgesamt 134 aktiven Kameraden der Buxtehuder Feuerwehr, Zug I und II, 2023 zur Hilfe gerufen. Diese Zahl nannte Ortsbrandmeister Sebastian Hinsen bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag. Bei der Addition aller im Feuerwehrdienst geleisteten Stunden von Zug I und II kommt Hinsen auf unglaubliche 28.763 Einsatzstunden im vergangenen Jahr. "Das sind 3,28 Jahre Ehrenamt", ist er selbst von der extrem hohen Zahl beeindruckt. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Buxtehuder Feuerwehr sehr über weitere Unterstützung freuen würde. Vor allem tagsüber fehlte es an Einsatzkräften, die schnell vor Ort sein können, so Hinsen.
Von Feuer bis Fehlalarm 557 Einsätze im vergangenen Jahr
Gebrannt habe es bei 18 Prozent der Notrufe, bei einem Viertel (25 Prozent) habe es sich um Fehlalarme gehandelt, etwa bei der Hälfte um Hilfsleitungen (48 Prozent) und bei neun Prozent um AED-Einsätze.
Während die Erinnerung von Sebastian an einige der 557 Einsätze - wie zum Beispiel der tödliche Verkehrsunfall an Heiligabend bedrückte Stimmung auslösten, sorgten andere wiederum für Heiterkeit bei der Jahreshauptversammlung So wurde die Feuerwehr unter anderem im Oktober wegen eines Rauchmeldealarms zu einem Buxtehuder Geschäft gerufen. Dort stellte sich heraus, dass der Rauchmeldealarm von einer Spielzeugfeuerwehrwache ausgegangen war. Auch ein weiterer Einsatz im Dezember "Umwelt klein" im Westpreußenweg sorgte für Heiterkeit auf der Jahreshauptversammlung für Heiterkeit: Nachdem eine Seniorin vermutet hatte, dass sie mit Arsen und Zyankali vergiftet worden war, rückte die Feuerwehr mit großem Aufgebot an Umweltschutz-Ausrüstung und Messtechnik an. Zu irgendwelchen Ergebnissen führten die Messungen jedoch nicht.
Übrigens - darauf weist Sebastian Hinsen explizit hin: Mehrfach wurden Brände durch die Nutzung von Unkrautbrennern verursacht. "Unkrautbrenner sind teuflisch", warnt er, "beim Abflammen gerät ganz schnell auch mal die Hecke in Brand."
Ein spektakulärer Einsatz für die Buxtehuder Feuerwehr fand am 5. November im Rahmen der Geiselnahme am Hamburger Flughafen statt, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Der Täter wohnte in einem Hochhaus in Buxtehude und weil vermutet wurde, dass er in seiner Wohnung u.a. Molotowcocktails gebaut und auch die Wohnungstür mit Sprengstofffallen "gesichert" hatte, hätte für eine Wohnungsdurchsuchung das gesamte Haus evakuiert werden müssen. Mit Hilfe der Feuerwehr konnte die Polizei jedoch über den Balkon einen Blick in die Wohnung werfen. Wer mehr erfahren möchte: Alle Einsätze werden auf der Internetseite der Feuerwehr Buxtehude aufgeführt und beschrieben.
Am 21. Dezember wurde dann - so Hinsen - bis Ende des Jahres die "wilde Zeit" eingeleitet: Die Wetterverhältnisse mit Stürmen, Glatteis und schließlich Überflutungen sorgten zunächst für einen Verkehrsunfall nach dem anderen und schließlich zu den zahlreichen Hochwassereinsätzen der Feuerwehr.
Das lange Warten auf die Drehleiter
Für 2024 hoffe der Ortsbrandmeister, dass im ersten Halbjahr nun endlich - nachdem der Termin vier Mal verschoben wurde - die sehnlichst erwartete neue Drehleiter geliefert wird. In die Wege geleitet sei die Anschaffung neuer Fahrzeuge (ein ELW für Zug II, ein LF 20 für Zug I und in den Folgejahren noch in LF20 für Zug II) und für den Bau des neuen Gerätehauses Zug II werde aktuell ein passendes Grundstück gesucht. Wenn dieses gefunden ist, sind weitere Gerätehäuser an der Reihe. Außerdem feiere die Jugendfeuerwehr Altstadt am 2. Oktober Jubiläum (25 Jahre). Auf die Bedeutung der Jugendfeuerwehr und die großartige Arbeit der Betreuer wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung mehrfach hingewiesen.
Ehrungen und Beförderungen
Nach den Berichten des Stadtbrandmeisters Nils Krugmeier und seiner Stellvertreter Mario Stöppler und Jan Durhack, des Kreisbrandmeisters Peter Winter, den Grußworten von Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, ihrem Stellvertreter und Ratsvorsitzendem Christian Krüger (SPD), der Polizei, DLRG, deren Vorsitzender Jan Blanke für das THW mitsprach, sowie des DRK wurden die Feuerwehrkameraden und -kameradinnen befördert und für besondere Leistungen geehrt.
Allen voran zeichnete Stadtbrandmeister Nils Krugmeier seinen langjährigen Vorgänger Horst Meyer unter lautem Applaus als Ehrenmitglied der Feuerwehr aus. "Vielen Dank für die wunderschöne Zeit", bedankte sich Horst Meyer, der zugleich auch in die Altersabteilung übergetreten ist. Anders als viele vermutet hätten, sei er nach Aufgabe seines Amtes in kein tiefes Loch gefallen, sondern glücklich und zufrieden.
Weitere Beförderungen und Ehrungen:
Zur Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann befördert wurden Enrico Bernt, Emely Hahn, Florian Hoops, Lio-Anthony May, Sara Pikos, Nils Barghan, Nikke Doerenbruch und Finn Klindworth.
Oberfeuerwehrfrau und Oberfeuerwehrmann sind Janet Hüsgen, Tim Karolak, Jan Hendrik Brandt und Marcel Ackermann.
Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Lars-Hendrik Lemke, zum Löschmeister Erik Lemke ernannt. Oberlöschmeister sind Thies Esch und André Neumann, Hauptlöschmeister Thorsten Bröhan und Holger Burkhard, Brandmeister Marcel Strosina. Oberbrandmeister Jan Durhack und Hauptbrandmeister Mario Stöppeler.
Für langjährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet:
Zehn Jahre: Jan lohrengel, Julie-Anne Tiedemann, Svenja Armonies und Ruben Plath
20 Jahre: Sebastian Hinsen
25 Jahre: Nils Carstensen, Thomas Stadtaus, Sebastian Höft
40 Jahre: Matthias Büsch
50 Jahre: Carsten Hoenig
Buxtehuder Orden: Reiner Burkhard
70 Jahre: Adolf Schwarz
Das Ehrenzeichen Kreisfeuerwehrverband Stade - silber bekamen Matthias Büsch, Gerrit Peters und Rainer Krusche überreicht.
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