"Buxtehuder Fahrstuhlmord": Psychiatrie statt Haft
tk. Stade/Buxtehude. Markus S. (26) wird auf unbestimmte Zeit weggeschlossen. Der Mann, der im Oktober 2014 den Rentner Tadeusz S. im Fahrstuhl eines Buxtehuder Hochhauses erstochen hat, ist nach Überzeugung des Gerichts schuldunfähig aber weiterhin gefährlich. Er kommt in die geschlossene Psychiatrie. Diese Entscheidung des Landgerichts Stade vom vergangenen Donnerstag war nach zwei kurzen Prozesstagen keine Überraschung.
S. leidet unter paranoider Schizophrenie. Tabletten hatte er zum Tatzeitpunkt nicht genommen und glaubte, dass der Rentner von Dämonen besessen war. Eine Videokamera zeichnete auf, wie S. den Mann unvermittelt niederstach.
Einigkeit von Gericht, Sachverständigem und Anwälten, dass der einzig richtige Platz für den Angeklagten die geschlossene Abteilung einer Psychiatrie ist. Wann und ob Markus S. wieder auf freien Fuß kommt, ist völlig ungewiss. Im Gegensatz zu einer Haftstrafe ist eine solche Unterbringung zeitlich nicht befristet und endet erst, wenn mehrere Gutachter von einem Therapieerfolg und damit der Gefahrlosigkeit überzeugt sind.
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