Die Akten der Verschwundenen werden nicht geschlossen
Aktuelle Vermisstensuche im Landkreis Stade ist nicht der einzige offene Fall
tk. Landkreis Stade. Die Polizei sucht seit vergangenem Donnerstag nach Jörg Tiedemann aus Drochtersen. Er verschwand spurlos aus dem Stader Elbe Klinikum. Aus seinem Haus in Drochtersen nahm er noch eine Jacke und ein Fahrrad mit und ist seitdem nicht mehr auffindbar.
Immer wieder kommt es vor, dass die Polizei nach Menschen sucht, die von der Bildfläche verschwunden sind. Und sehr oft gibt es dabei kein Happy-End: Die Frau aus Helmste, nach der unlängst gesucht wurde, hat sich kurz nach ihrem Verschwinden das Leben genommen. Sie hat sich nach Angaben der Polizei in Pinneberg vor einen Zug geworfen.
Aktuell sind drei weitere Vermisstenfälle im Bereich der Polizeiinspektion Stade ungeklärt: Seit Januar wird ein Mann (47) aus Jork vermisst. Sein Auto, ein grauer Mazda 6, wurde an der K39 in Jork-Wisch auf dem Parkstreifen am Elbdeich gefunden.
Schon seit Januar 2013 gilt die im Landkreis Stade bekannte Grünen-Politikern Ingrid Meyer-Schmeling als vermisst. Ihre Spur verliert sich am Elbdeich in Hollern-Twielenfleth.
Ungeklärt ist auch der Verbleib einer Seniorin aus Oldendorf. Sie wird seit rund acht Jahren vermisst. Es gibt Mutmaßungen, dass sie sich im Moor das Leben genommen haben könnte.
Grundsätzlich habe jeder Erwachsene das Recht zu verschwinden, sagt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Die Polizei - und andere Rettungskräfte - werden immer dann aktiv, wenn es einen konkreten Verdacht auf Suizid gibt. "Dann versuchen wir das Leben der Betroffenen zu retten", so Bohmbach. Wenn aber keine Hinweise aus der Bevölkerung mehr eintreffen, werde die Suche eingestellt, so der Polizeisprecher. Die Akten der Verschwundenen werden aber nicht geschlossen. Eine traurige Aufgabe, die länderübergreifend funktioniert: Jeder unbekannte Tote der irgendwo in Deutschland auftaucht, wird mit Vermisstenfällen verglichen.
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