Landgericht Stade: Vergewaltiger gesteht seine Taten

Nach den Vergewaltigungen habe er sich vor sich selbst geekelt, gab der beschuldigte Pascal D. vor dem Landgericht Stade an
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bc. Stade/Buxtehude. Zu Beginn des zweiten Prozesstages gegen den mutmaßlichen zweifachen Schulhof-Vergewaltiger erhob sich der beschuldigte Pascal D. (22) von der Anklagebank des Landgerichtes Stade, um vor der Vorsitzenden Richterin Gudrun Pudimat ein umfassendes Geständnis abzulegen. "Ich bereue die Taten zutiefst und würde alles dafür tun, sie rückgängig zu machen", sagte D. unter Schluchzen. Er räumte alle Anklagepunkte gegen ihn ein.

Wie berichtet, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, Anfang Februar ein 14-jähriges Mädchen über Stunden brutal in der Nähe der Stieglitzschule in Buxtehude vergewaltigt zu haben. Um sein Opfer einzuschüchtern, soll er Morddrohungen ausgesprochen haben. Pascal D. trug während der Tat nach eigenen Angaben eine Sturmhaube.

Drei Wochen später - als der Angeklagte längst per Phantombild von der Polizei gejagt wurde - soll er sich an einer 20-Jährigen auf einer Tischtennisplatte des Pausenhofes der Grundschule Altkloster vergangen haben. Beide Taten ereigneten sich am hellichten Sonntagmorgen, nachdem Pascal D. zuvor lange in Discotheken gefeiert hatte.

Die 20-Jährige wird beim nächsten Prozesstag am 30. September vor Gericht aussagen. Die 14-Jährige nimmt nicht am Prozess teil.

Pascal D. berichtete, wie er in der Zeit vor der ersten Tat "keine leichte Lebenssituation" durchgemacht habe. Die Beziehung mit seiner Freundin sei Anfang Januar in die Brüche gegangen. Er habe seinen Frust mit dem Konsum von Drogen unterdrücken wollen.

Vor beiden Taten hätte er mit Freunden Alkohol getrunken, Cannabis geraucht und Kokain geschnupft. Weitere Parallele: Jeweils kurz vor den Vergewaltigungen soll er auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer von weiblichen Bekanntschaften versetzt worden sein.

"Ich war danach wütend, hatte Hassgefühle", sagte der Angeklagte, "ich kann aber nicht sagen, warum es zu den Vergewaltigungen gekommen ist. Das ist mir ein Rätsel. Für das, was ich getan habe, gehöre ich ins Gefängnis." Beide Opfer habe er zufällig ausgewählt.

Pascal D. gab an, sich nach den Taten vor sich selbst geekelt zu haben. Er habe die gemachten Handy-Fotos sofort gelöscht. An alle Einzelheiten seiner Taten konnte er sich nicht mehr erinnern.

Diesmal vor Ort: der psychiatrische Gutachter Dr. Harald Schmidt, der dem Gericht eine Entscheidungsgrundlage über eine mögliche Sicherungsverwahrung liefern soll.

Mit einem Urteil ist am 24. Oktober zu rechnen.

Mehr lesen Sie am Mittwoch in Ihrem WOCHENBLATT.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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