Polizei umstellt eine Grundschule
"Missverständnis" führt zu Großeinsatz / Eltern in Sorge
tk. Buxtehude. Ein "Missverständnis" hat am Dienstagmittag einen Polizeieinsatz ausgelöst, bei dem schwer bewaffnete Beamte sowie Hundeführer der Polizei die Grundschule in Buxtehude-Altkloster teilweise umstellt hatten. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es weder für Schüler noch Lehrer eine Bedrohungslage gab. Dennoch machten sich viele Eltern in Buxtehuder Facebook-Foren Sorgen, was dort passiert sei, und kündigten an, ihr Kind am Mittwoch nicht zur Schule zu schicken.
Auslöser des Einsatzes war laut Polizei ein Gespräch zwischen einer Mutter (41) und einem Mitarbeiter der Schule. Die Frau soll sich über Streitereien zwischen ihrem Sohn und Mitschülern beklagt haben. In diesem Gespräch soll sie gesagt haben, dass sie sich über Waffen informiert habe. Der Mitarbeiter der Schule habe dies so interpretiert, dass die Frau möglicherweise bewaffnet in die Schule wolle. Folge: Der Schulleiter alarmierte die Polizei und alle schnell zur Verfügung stehenden Streifenwagen und Hundeführer wurden nach Altkloster beordert. "In einem solchen Fall müssen wir sofort handeln und können nicht alles hinterfragen", sagt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
Derweil die Beamtinnen und Beamten vor der Schule Stellung bezogen hatten, konnten Kollegen mit allen Beteiligten, auch der Frau, reden. Dabei stellte sich sofort heraus, dass die vermeintliche Bedrohung ein Missverständnis gewesen ist.
Dass die Gerüchteküche anschließend brodelte, weil es keine Information durch die Polizei gab, sei bedauerlich und Folge eines "internen Kommunikationsfehlers", so Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Natürlich hätte schnell darüber informiert werden müssen, dass es zu keiner Zeit für die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer eine Gefahr gegeben habe.
Bianca Schöneich, Pressesprecherin der Landesschulbehörde in Lüneburg, erklärt, dass sich besorgte Eltern auch an die Schulpsychologen und nicht nur an die Lehrer und die Schulleitung wenden könnten. Dies sei in einem Elternbrief am Mittwoch auch kommuniziert worden. "Bei Bedarf stehen Ansprechpartner zur Verfügung." Schulleiter Ulrich Mayntz erklärt auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass sich die Kinder hervorragend verhalten hätten. Vereinzelt sei die Nachfrage gekommen, was die Polizei denn wolle. Sie sei da, um zu helfen, sei die Antwort gewesen. Bei den rund 400 Schülerinnen und Schülern seiner Grundschule sei der Polizeieinsatz am folgenden Tag auch kein großes Thema mehr gewesen. Über Details des "Missverständnisses" werde er nicht öffentlich reden, denn es gehe dabei auch um den Schutz der Beteiligten. Ulrich Mayntz betont, was ihm am wichtigsten ist: "Das Wohlergehen der Kinder war zu keinem Zeitpunkt gefährdet."
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