Stader Betrüger in Lüneburg unterwegs
Polizei warnt vor dubiosen Handwerkern
Nur geringfügig gearbeitet, 18.000 Euro kassiert und schnell wieder weg: Wegen Betrugs ermittelt die Polizei in Lüneburg gegen zwei dubiose Handwerker, die vermutlich aus der Region Stade kommen. Senioren hatten in einer örtlichen Zeitung eine Annonce wahrgenommen und Ende September die Handwerker für Dacharbeiten beauftragt. Die Arbeiten wurden begonnen, geringfügig ausgeführt und nach der Übergabe von gut 18.000 Euro Bargeld "wieder beendet".
Die Polizei ermittelt und nimmt diesen Vorfall zum Anlass, zurzeit besonders in der Region Lüneburg vor dubiosen Handwerkern und aktuellen Handwerksangeboten zu warnen. Nachdem dort in der Vergangenheit immer wieder reisende Handwerker größtenteils im ländlichen Gebiet unterwegs waren und ihre Arbeiten (u.a. Dacharbeiten und -klempnerei, Terrassen- und Steinreinigungsarbeiten, Betonarbeiten, etc.) spontan vor Ort "über den Gartenzaun" für einen Schnäppchenpreis angeboten haben, tauchten in verschiedenen regionalen Zeitungen in den vergangenen Tagen und Wochen Hochglanzprospekte bzw. -flyer unterschiedlicher Firmen für Gebäude-, Stein- und Terrassenreinigungsarbeiten auf. Überprüfungen der Kontaktdaten und -adressen ergaben, dass diese Firmen zum Teil unter den angebenden Adressen nicht existent/gemeldet sind.
Vorsicht bei Geschäften über den Gartenzaun
Doch in anderen Regionen ist Wachsamkeit geboten. Denn jetzt ist die richtige Zeit, Garten und Haus winterfest zu machen, und das nutzen die Ganoven, um am Gartenzaun Leistungen für kleines Geld zu versprechen. Das Angebot klingt verlockend, doch die Gefahr ist groß, auf Betrüger hereinzufallen, die ihre Arbeiten gleich nach Beginn wieder abbrechen - angeblich, weil Material fehlen würde, das noch geholt werden müsste. Dafür wird dann alles erst einmal wieder eingeladen, inklusive der Gartengeräte des Auftraggebers, und die Truppe kommt nicht wieder.
Außerdem verbergen sich hinter den auf den ersten Blick möglichen Schnäppchen oftmals Kostenfallen, sodass die Polizei rät, entsprechende Firmen und Angebote genau zu prüfen und mit möglichen Angeboten von Handwerksfirmen aus der Region mit gutem "Leumund" zu vergleichen.
Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden; denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten.
Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als
Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum. Der durch sie verursachte finanzielle Schaden ist oft nicht wieder auszugleichen.
Achtung Eigenheimbesitzer
Daher der dringende Appell der Polizei an Eigenheimbesitzer: Lehnen Sie jegliche Angebote von Wanderarbeitern ab, die Ihnen spontane Bauarbeiten auf Ihrem Grundstück (insbesondere Dach- und
Pflasterarbeiten) anbieten. Tatsächlich sofort angefangene Arbeiten dienen nur als Täuschung und werden oftmals nicht beendet bzw. unsachgemäß ausgeführt.
Zahlen Sie niemals Geld im Voraus!
Parallel rät die Polizei
Machen Sie keine Haustür- oder Gartenpfortengeschäfte
Auch bei den Angeboten auf "Hoch-Glanz-Flyern" von angeblichen regionalen Firmen lohnt es sich, die angebliche örtliche Firmenanschrift im Internet "zu googeln". Oftmals gibt es die in der xy-Straße angegebene Firma gar nicht und die angeblich regionale Telefonnummer (wie 04131, 0581
oder 05841) wird auf Telefonnummern außerhalb von Niedersachsen weitergeleitet
Lassen Sie sich ein genaues schriftliches Angebot geben
Holen Sie sich Vergleichsangebote
Leisten Sie niemals Vorkasse vor Ort oder legen Geld für Materialien aus
Notieren Sie sich die Personalien des Anbieters und des mitgeführten Kraftfahrtzeuges
Bei Auftreten entsprechender "dubioser reisender Handwerker" wenden Sie sich gerne an die Polizei - Notfall unter 110.
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