Nach B74-Unfall: Gewichtsgrenze für Patienten?
Rettungshubschrauber muss ohne Verletzten abheben

Für den Transport im Rettungshubschrauber gibt es eine Gewichtsgrenze, die immer mehr Menschen überschreiten | Foto: thl
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"Verletzter zu schwer für den Rettungshubschrauber" stand jüngst in einem Online-WOCHENBLATT-Artikel. Ein Schwerverletzter, der an den Folgen eines Unfalls auf der B74 im Kreis Rotenburg im Krankenhaus gestorben war, sollte in die Klinik geflogen werden, doch der Hubschrauber hob ohne Patienten ab. Es hieß, er sei zu schwer. Wie schwer darf ein Mensch sein, um im Heli transportiert zu werden?, wollte das WOCHENBLATT wissen.

Denn: Die Rettungsdienste müssen sich darauf einstellen, dass Kranke immer mehr Gewicht auf die Waage bringen. Das DRK im Kreis Stade, das für den Rettungsdienst verantwortlich ist, hat etwa spezielle Schwerlasttragen im Einsatz. Die sind für ein Körpergewicht bis 300 Kilogramm ausgelegt. "Das hat bisher gereicht", so ein Sprecher.

Schwerverletzter zu schwer für Helikopter

"Dass Patienten mit Adipositas grundsätzlich nicht geflogen werden können, trifft so nicht zu", sagt dagegen ein ADAC-Sprecher, der für den Bereich der Luftrettung verantwortlich ist. Es sei meistens eine medizinische Entscheidung vor Ort, ob geflogen oder besser mit dem Rettungswagen gefahren werde. Etwa dann, wenn eine Umbettung vom Rettungswagen in den Hubschrauber ein erhebliches zusätzliches Risiko für den Patienten darstellen würde. Oder in Fällen, in denen Notärzte und Rettungssanitäter mehr Platz benötigen. Der sei im Fahrzeug größer als im Hubschrauber.

Bei diesem Unfall auf der B74 starb der Fahrer eines Transporters | Foto: Rolf Hillyer-Funke
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Insider aus dem Rettungswesen im Kreis Stade sprechen dagegen schon von einer mutmaßlichen Gewichtsgrenze. Die soll bei ungefähr 150 Kilo liegen. Hinzu komme: Der Patient müsse durch eine relativ schmale Öffnung in den Rettungsflieger geschoben werden. Auch das könne ab einer bestimmten Größe oder Körperumfang problematisch werden.

Dass Kranke immer häufiger zu schwer für einen normalen Transport sind, bekommen auch die Freiwilligen Feuerwehren zu spüren. Sie leisten dann Tragehilfe, wenn Schwerlasttragen etwa durch ein enges Treppenhaus müssen. Oder setzen gleich ihre Drehleiter ein. Der Zug I der Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude bekommt eine neue Drehleiter. Die Krankentrage, die daran befestigt werden kann ist mit 330 Kilo belastbar. Das alte Fahrzeug konnte "nur" 200 Kilo stemmen.

Für den Transport im Rettungshubschrauber gibt es eine Gewichtsgrenze, die immer mehr Menschen überschreiten | Foto: thl
Bei diesem Unfall auf der B74 starb der Fahrer eines Transporters | Foto: Rolf Hillyer-Funke
Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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