Erste Rettungsmedaille im Landkreis Stade
Selbstloser Einsatz in Buxtehude
Rauchentwicklung im Nachbarhaus: Keine Sekunde zögerte der Buxtehuder Kai Junge, als er vor zwei Jahren - im Februar 2021 - bemerkte, dass es im Nachbarhaus am Schlüsselblumenweg brannte. Er lief hinüber, um die acht Bewohner des Hauses zu evakuieren und versuchte, die Flammen zu bekämpfen, bis die Feuerwehr eintraf. Dabei zog er sich eine leichte Rauchvergiftung zu und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Für diesen heldenhaften Einsatz wurde Kai Junge jetzt mit der Rettungsmedaille des Landes Niedersachsen geehrt. Es ist die erste Medaille dieser Art, die in Buxtehude bzw. im Landkreis Stade jemals verliehen wurde.
„Eine Premiere und etwas sehr, sehr Besonderes“, so Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt bei einer Feierstunde im Stadthaus. Sie dankte Kai Junge für seinen „selbstlosen Einsatz, mit dem er Leben rettete“ und zeichnete ihn im Namen der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, für die Rettung aus Lebensgefahr unter Einsatz des eigenen Lebens, im Februar 2021 aus.
Im Beisein von Familienangehörigen, Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie David Adomeit, der ihn für diese staatliche Anerkennung vorgeschlagen hatte, erhielt Junge, der als junger Erwachsener bei der Freiwilligen Feuerwehr in Horneburg engagiert war, nun die in Silber geprägte Rettungsmedaille.
„Dieser Einsatz verdient große Hochachtung und ist außergewöhnlich“, betonte Kreisbrandmeister Peter Winter. „Oftmals werde 112 auch für Kleinigkeiten gewählt oder die Löscharbeiten gar durch Schaulustige behindert. Das umsichtige Handeln von Kai Junge ist aller Ehren wert“, so Winter weiter.
Stadtbrandmeister Nils Krugmeier ergänzte: „Dass Sie ihr vorhandenes Wissen aus der Feuerwehr wieder angewendet haben und die Hilfe im Vordergrund stand, ist nicht üblich. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“
Über die Anerkennung durch das Land Niedersachsen war erst im Februar dieses Jahres entschieden worden.
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