Das hat die Polizei bisher unternommen
Seniorin aus Apensen noch immer verschwunden
UPDATE: Die Seniorin wurde am Mittwochnachmittag lebend gefunden.
Mit jeder Stunde schwindet die Hoffnung, dass die Seniorin aus Apensen doch noch lebend gefunden wird. Seit Sonntagnachmittag wird die demente 78-Jährige vermisst. Sie hatte ein Seniorenheim verlassen und seitdem fehlt von ihr jede Spur. Mit einem Großaufgebot an Manpower und Technik wurde noch am Sonntag bis in die tiefe Nacht gesucht. Am Dienstag rückten Polizeitaucher an, die einen Löschteich absuchte - auch das war vergeblich. Wer koordiniert eigentlich solch großangelegten Suchaktionen, wollte das WOCHENBLATT von Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach wissen.
"Die Federführung liegt bei der Polizei", erklärt Rainer Bohmbach. Die bildet mit anderen Kräften, im Apensener Fall den Feuerwehren und der DLRG, eine Eigemeinsame Einsatzleitung. Es werde entscheiden, mit welchen Einsatzmitteln und mit wie viel Personal eine Suche angegangen wird.
Allerdings, so Bohmbach weiter, müsse unterscheiden werden, wer verschwunden sei. Bei Kindern oder Jugendlichen werde sofort mit einem Großaufgebot gesucht. Erwachsene hätten dagegen das Recht, sich abzusetzen . Ausnahme: Wenn der Volljährige auf Hilfe, etwa Medikamente, angewiesen sei oder - wie im aktuellen Vermisstenfall - desorientiert ist, werde unverzüglich gesucht. Gleiches gelte auch, wenn der verschwundene für sich oder andere eine Gefahr sei.
Zuerst mache sich die Einsatzleitung ein Bild: Wie ist jemand verschwunden, mit dem Rad oder zu Fuß? Ist der Gesuchte mobil genug und kennt er sich in der Gegend aus? "Mit diesen Einschätzungen werden konkrete Maßnahmen geplant", sagt der Polizeisprecher.
Wichtig sei in diesen Fällen der Einsatz von Wärmebildkameras. Daher waren Drohnen der DLRG und Feuerwehr sowie ein Polizeihubschrauber am Sonntag im Einsatz.
Wenn auch eine stundenlange Suche zu keinem Ergebnis führe, dann werde die Aktion vorerst abgebrochen. Am Folgetag würden sich Sachbearbeiter der Polizei noch einmal alle bekannten Fakten des Vermisstenfalls genau ansehen und dann gegebenenfalls eine Öffentlichkeitsfahndung starten. "Wenn Angehörige keine Einwände haben auch mit einem Foto des Verschwundenen", so Bohmbach. Besonders wichtig seien Zeugenhinweise. Allen Informationen, die die Polizei bekomme, werde nachgegangenen. Ein Problem für die Ermittler: Es melden sich auch Zeitgenossen, die wenig Sinnvolles beitragen. Wenn eine demente Seniorin aus Apensen gesucht wird, seien Hinweise auf die Frau aus Baden-Württemberg kaum erfolgversprechend.
"Einen klar definierten Zeithorizont, wann eine Suche beendet wird, gibt es nicht", sagt Stades Polizeisprecher. Die Beamtinnen und Beamten verfügen über ausreichend Erfahrung, um eine solche Vermisstensituation einzuordnen. Was traurige Realität sei: Irgendwann werden die intensiven Suchmaßnahmen eingestellt. Nämlich dann, wenn alle erdenklichen Wege und Szenarien erfolglos untersucht bzw. abgesucht worden sind.
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