Einige Straßen im Kreis Stade weiter gesperrt
"Zeynep" ist vorbei
tk. Landkreis Stade. "Zeynep" ist vorbei. Die Feuerwehr musste mehr als 315 im Landkreis Stade ausrücken und das Hochwasser fiel stärker aus als zunächst vorhergesagt. Alle Deiche hielten aber Stand. Nach wie vor sind einige Straßen gesperrt. Menschen kamen im Kreis Stade nicht zu Schaden.
Im Nachbarlandkreis Cuxhaven ist dagegen ein Mann vom Dach gefallen und gestorben. Ein 68-Jähriger aus der Gemeinde Wurster Nordseeküste begab sich bei starken Orkanböen in den Abendstunden am Freitag auf das Dach seines Stallgebäudes, um an diesem durch den Sturm verursachte Schäden zu reparieren. Dabei bricht der 68-Jährige aus bislang unbekannten Gründen durch das Dach und stürzt ca. 10m tief. Vor Ort kann nur noch der Tod durch den eingesetzten Notarzt festgestellt werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.
Das Orkantief „Zeynep“ hat zwar erhebliche Sachschäden angerichtet, doch Landrat Kai Seefried war am Morgen glücklich darüber, „dass bei uns keine Menschen zu Schaden gekommen sind“. Er dankte allen Kräften für ihren verantwortungsvollen Einsatz.
Der Orkan war seit dem Abend und noch verstärkt in der Nacht mit Gewalt über den Landkreis Stade gezogen. Wie unberechenbar Zeyneb“ war zeigte sich daran, dass das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie seine Sturmflutwarnung verschärfen musste. Tatsächlich stieg das Wasser in der Elbe gut einen halben Meter höher an als ursprünglich berechnet. Zur Hochwasserzeit in Stadersand um 5.25 Uhr stand das Wasser rund 3,30 Meter höher als normalerweise am Pegel – eine schwere Sturmflut, der die Deiche in Kehdingen und dem Alten Land aber sicher standhielten. Inzwischen macht sich der Ebbstrom deutlich bemerkbar.
In der Nacht waren die Verantwortlichen der Deichverbände Kehdingen, I. Meile Altenlandes und II. Meile Alten Landes mit den Gemeindebrandmeistern vor Ort, um die veränderte Lage zu sichten. Die Deichtore wurden mit Hilfe der Feuerwehren zusätzlich zu den Sperrwerken geschlossen. In Hamburg war die Situation zu einer „sehr schweren Sturmflut“ (mehr als 3,50 Meter über dem mittleren Hochwasser) hochgestuft worden.
Zwischen 19 Uhr am Freitag und 6 Uhr am Sonnabendmorgen rückten die Feuerwehren im gesamten Landkreis 315 mal zu Unwetter-Einsätzen aus, so die aktuelle Lagemeldung des Leiters der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Landkreis Stade (FRL), Wilfried Sprekels. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. In vier Fällen kollidierten Autofahrer mit umgestürzten Bäumen, so in Waldstücken bei Linnah, Gräpel und Helmste. In Groß Sterneberg durchbohrte der Ast einer umgestürzten Birke ein Fahrzeug. Die Fahrerin blieb unverletzt.
Folgende Straßen sind nach Angaben der FRL wegen Sturmschäden, die während des Orkans nur unter Lebensgefahr hätten beseitigt werden können, zurzeit voll gesperrt:
· K73 zwischen Immenbeck und Moisburg
· L124 zwischen Kreisel Linah und Harsefeld
· K44 zwischen Helmste und Horneburg
· Strecke zwischen Hollenbeck und Ahlerstedt
· L 114 zwischen Elm und Behrste
Orkantief "Zeynep" hat (Stand 22 Uhr am Freitag) im Landkreis Stade bislang nur zu wenigen Einsätzen der Feuerwehr geführt. Vom Kehdinger Land über Stade bis Apensen sind vereinzelt Bäume auf Straßen gekracht. Im Rüstjer Forst ist ein Auto in einen umgestürzten Baum gefahren.
Wenn Sie Sturmfotos haben, schicken Sie die Bilder gerne an die Redaktion: red-bux@kreiszeitung.net.
Bislang war es noch verhältnismäßig ruhig. Doch allmählich führt orkanteig "Zeynep" zu den ersten Einsätzen im Landkreis Stade. In Buxtehude musste die Freiwillige Feuerwehr einen Baum beseitigen, der quer auf der Hansestraße lag. Am frühen Abend machte sich vor allem Starkregen als Vorbote des Orkantiefs breit.
Stand der Dinge am Freitagabend gegen 20 Uhr: Die Zahl der Alarmmeldungen steigt langsam.
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