Mehr Besucher in Stade und Buxtehude
9-Euro-Ticket bringt mehr Tagesgäste
Das 9-Euro-Ticket ist deutschlandweit ein Erfolgsmodell. Eigentlich sollen vor allem Pendler vom Umstieg vom Auto auf den Zug überzeugt werden. Nebeneffekt: Es kommen spürbar mehr Besucherinnen und Besucher in die Region, die das vergünstigte Ticket für einen touristischen Tagestrip nutzen. Es gebe dafür zwar keine Statistiken, doch der Trend, das 9-Euro-Ticket für Tagesausflüge zu nutzen, sei klar erkennbar, berichten die Urlaubsexperten aus Buxtehude.
Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourist-Info im Rathaus in Buxtehude mit Ratsuchenden ins Gespräch kommen, dann hören sie oft: "Wir sind spontan mit unserem 9-Euro-Ticket losgefahren." Häufig seien die Besucherinnen und Besucher Rentner mit jeder Menge Zeit. Wovon Gastronomie und Handel profitieren, denn an einem Tag wird geshoppt, gegessen und getrunken.
Was auf den ersten Blick kurios anmutet: Von den 9-Euro-Besuchern würden derzeit recht viele aus Hannover kommen. Des Rätsels Lösung: Eine Reisejournalistin hatte dort vor Kurzem über Buxtehude geschrieben.
Übrigens: Wer derzeit ungeplant Urlaub in der Estestadt machen möchte, hat bei den Unterkünften kaum noch Auswahl. Zur Not finden die Urlaubs-experten im Rathaus aber immer etwas. So auch kürzlich für eine ältere Dame, die eigentlich nur einen Tag bleiben wollte, der die Rückfahrt am selben Tag aber zu anstrengend war. Die wurde natürlich für eine Nacht gut untergebracht.
Auch in Stade sind wieder sehr viele Touristen in der Stadt. Doch ob das auf das 9-Euro-Ticket zurückzuführen sei, kann das Stader Stadtmarketing nicht eindeutig beurteilen. "Natürlich hören wir von einzelnen Händlern und Gastronomen, dass Besucher mit dem vergünstigten Ticket angereist sind", sagt Frank Tinnemeyer vom Stadtmarketing. Doch der Besucherstrom habe nach den Lockerungen der Corona-Regeln ohnehin wieder stetig zugenommen.
Ein anderes Bild zeigt sich auch in der Lüneburger Heide: "Wir können bisher keinen Anstieg der Besucherzahlen durch das 9-Euro-Ticket vermelden", berichtet Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. Ein möglicher Grund könnte laut von dem Bruch das zu Beginn des 9-Euro-Tickets ausgerufene Fahrradverbot in den Nahverkehrszügen sein. Häufig sei der Anschluss vom Bahnhof nicht optimal und Tagestouristen benötigten das Fahrrad, um in die Heide zu gelangen. Die Urlauber, die einen längeren Aufenthalt in der Heide planen, würden weiterhin mit dem Auto anreisen. "Wir warten jetzt gespannt auf das Einsetzen der Heideblüte - die lockt erfahrungsgemäß auch viele Tagestouristen in die Heidelandschaft."
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