Vom Katzenbuch bis zum River Table
Achtklässler der Waldorfschüler Apensen stellen ihre Halbjahresprojekte vor
wd. Apensen. Anfangs skeptisch, heute stolz: Große Lust, sich ein halbes Jahr lang in der Freizeit mit einem selbstgewählten Projekt zu beschäftigen, etwas herzustellen und dann auch noch einen Vortrag darüber zu halten, hatten die beiden Apenser Waldorfschüler Leopold und Ronja (beide 14) nicht. Doch in jeder achten Klasse der Waldorfschule ist genau das ein Pflichtthema für alle Schüler. Sowohl Ronja als auch Leopold sagen heute: "Es hat Spaß gemach", und präsentieren stolz die Ergebnisse ihrer Arbeit: Katzenbesitzerin Ronja hat ein umfassendes Buch über die Aufzucht und Haltung von Katzen geschrieben und die Seiten mit eigenen Fotos illustriert. Tipps holte sie sich von einer Fotografin, von Tierärzten und aus Fachlektüre. Bei Fragen zum Computerprogramm wurde sie von ihrer Mutter unterstützt. Der eher handwerklich interessierte Leopold baute aus drei Schwarznuss-Planken einen River Table, den er als Schreibtisch nutzen möchte. Er holte sich Anregungen von einem Tischler aus dem Freundeskreis seiner Eltern und wurde beim Tischlern von seinem Vater unterstützt.
"Das ist durchaus eine Herausforderung für die Schüler, aber auch eine wertvolle Erfahrung, denn sie lernen unglaublich viel fürs spätere Arbeitsleben", weiß Lehrerin Sarah Milleg-Schlüsselburg. Unter anderem müssen die Schüler ein Thema finden, sich Unterstützung suchen, Materialkunde betreiben, die Zeit einteilen und hinterher vor großem Publikum einen Vortrag halten. Weil auch der Reflexion eine große Bedeutung zukommt, könne das Projekt nicht scheitern, so die Lehrerin. "Die Gründe dafür können im Vortrag erklärt werden." In der aktuellen Klasse hätten aber alle Schüler etwas Tolles hergestellt. "Diese Klasse ist aber auch wirklich tough", ist die Lehrerin begeistert.
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