Ohne Auto ist der Bahnhof nicht erreichbar
Angekommen: Bahnpendler für einen Tag
Man muss auch mal loben können. Wobei Berufspendler, die täglich mit der Bahn unterwegs sind, mir wahrscheinlich widersprechen. Ich bin unfreiwillig an nur einem Tag mit der Bahn zum Job gependelt. Das erste Mal in meinem schon etwas längeren Berufsleben. Mein Auto hatte seinen Dienst quittiert. Ich bin angekommen. Im Job und wieder zuhause.
Wobei der ÖPNV keine vollwertige Alternative für mich ist. Ohne Auto wäre ich gar nicht zum nächstgelegenen Bahnhof gekommen. Familiäre Chauffeurdienste waren notwendig. Dann natürlich ein Anfängerfehler: zu früh am Gleis Der Profipendler kommt drei Sekunden vor dem Zug.
Pünktliche Abfahrt vom Metronom und freie Sitzplatzwahl auf dem Weg nach Harburg. Mein Lob darüber dämpften die Kollegen mit dem Hinweis, dass noch Ferien sind. Nach fünf Minuten Wartezeit in Harburg ging es - ebenfalls auf die Minute genau - mit der S3 nach Buxtehude weiter. Passte perfekt. Reine Fahrtzeit waren 15 Minuten mehr als mit dem Auto. Mit der Fahrt zum Bahnhof und wieder zurück sowie dem Warten auf den Zug sind es eher 60 Minuten länger unterwegs als mit dem Pkw - vorausgesetzt, alles klappt.
S3 fährt nicht: "Tut uns leid"
Zurück fuhr mein Zug gen Harburg wieder pünktlich. Wobei mir schleierhaft ist, warum vorher die S3 nach Stade und nach Pinneberg nicht fuhr. Einfach so, keine Begründung. "Tut uns leid", lautete die Durchsage.
In Harburg auf der Rückreise konnte ich dann endlich einen kleinen Vorgeschmack auf die täglichen Leiden der Berufspendler bekommen. Der Zug kam nicht. Wegen irgendeiner Gleisstörung anderswo. Nach acht Minuten und kurzem Sprint zum anderen Bahnsteig ging es weiter.
Eigentlich nicht schlecht, wie ich auf dem platten Land zur Arbeit und zurück gekommen bin. Ein ganz dickes Minus, dass das ohne Auto gar nicht geht. Ökomobilität sieht anders aus. Und: Will ich täglich deutlich länger unterwegs sein? Ein paar Mal will ich das aus purer Neugierde noch stichprobenartig ausprobieren.
Wobei - wenn ich acht Minuten Verspätung als normal betrachte, dann bin ich in zehn Tagen schon bei 80 Minuten. Ob ich darauf Bock habe? Tom Kreib
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