CNG-Tankstelle in Buxtehude

Autofahrer protestieren gegen Schließung

Mit solch einer Resonanz hatte Maik Derpinski vom CNG-Club nicht gerechnet: Rund 35 Fahrer von mit  Erdgas angetriebenen Autos folgten am vergangenen Wochenende seinem Aufruf, gegen die im Juni geplante Schließung der einzigen CNG-Tankstelle in Buxtehude mit einer gemeinsamen Tankaktion zu protestieren. "Der größte Anteil hatte ein Stader Kennzeichen, einige hatten ein WL-  und einige ein Hamburger Kennzeichen", so Derpinski, der es bei anderen Kundgebungen im Hamburger Raum schon erlebt hatte, dass die meisten Teilnehmer auch Mitglied des CNG-Clubs waren. "Das war hier jetzt nicht der Fall und wir haben viele neue Leute kennengelernt, die sich mit uns für den Erhalt der CNG-Tankstellen stark machen", freut sich Derpinksi.

Einer davon ist Rainer Meilwes vom Taxiunternehmen Meilwes in Harsefeld, der zwei CNG-angetriebene Fahrzeuge in seiner Flotte hat. Weil CNG nicht nur umweltschonend, sondern auch preiswert sei, habe Meilwes, nachdem in Harsefeld eine Zapfstelle eröffnet wurde, bereits im Jahr 2011 das erste Fahrzeug mit diesem Antrieb gekauft. 2013 kam das zweite und 2015 das dritte hinzu. Da jedoch in Harsefeld die Zapfsäule wieder geschlossen wurde, trennte sich das Taxiunternehmen von dem Fahrzeug, dass ausschließlich mit CNG betrieben wurde. "Wenn wir am Wochenende keine Zeit zum Tanken hatten, musste das Auto stehenbleiben", so Meilwes. Die beiden anderen Fahrzeuge fahren auch mit Benzin. "Wenn jetzt aber auch noch die Zapfsäule in Buxtehude schließt, können wir nur noch in Stade CNG tanken", sagt Rainer Meilwes.

Dass sie die CNG-Zapfsäule aufgeben müssen, hatten die Stadtwerke Buxtehude als Betreiber zuvor bedauernd angekündigt, nachdem es ihnen nicht gelungen war, den Vertrag mit ARAL zu verlängern. Doch nach dem Erfolg dieser Kundgebung ist Maik Derpinski zuversichtlich, dass die CNG-Tankmöglichkeit in Buxtehude erhalten wird, zumal er bereits von Gesprächen eines Interessenten mit den Stadtwerken Buxtehude weiß. Dass es diese Gespräche tatsächlich gibt, haben die Stadtwerke gegenüber dem WOCHENBLATT bereits bestätigt. "In einem anderen Fall in Hamburg haben wir es auch erreicht, dass drei von sechs Schließungen rückgängig gemacht wurden", ist Derpinskis hoffnungsvoll.  "Und damals hatten wir nicht so viele Teilnehmer bei der Kundgebung wie jetzt." 

Die hohe Anzahl freue ihn besonders, weil über CNG nur selten  berichtet werde. "Wir wundern uns, dass das Thema totgeschwiegen wird und von der Politik keinerlei Unterstützung kommt", sagt Derpinski. "Dabei ist es die ideale Brückentechnologie für klimaneutrale Fahrzeuge."