Der Europagedanke wird von Lehrern und Schülern gelebt
BBS Buxtehude ist jetzt Europaschule
tk. Buxtehude. Die Berufsbildenden Schulen Buxtehude (BBS) dürfen sich jetzt "Europaschule in Niedersachsen" nennen. Und das ist weit mehr als "nur" ein Schild, das neben dem Haupteingang angebracht wird. Wer Europaschule werden will, der muss den europäischen Gedanken auf sehr vielen unterschiedlichen Ebenen leben. Das wurde bei dem Festakt zur Verleihung des Titels deutlich. "Das ist kein Titel, den man so mitnimmt", sagt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).
Die BBS hat einen dicken Stapel an Papier im Kultusministerium abgegeben. Auf den vielen Seiten wurden alle Aktivitäten zu Europa dokumentiert. Das reicht vom Schüleraustausch bis hin zu EU-Angeboten für Auszubildende, umfasst Partnerschaften mit vielen anderen Schulen in Europa und bezieht auch die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer in Sachen Europa mit ein. Maximal könne eine Schule 140 Punkte für ihren Europa-Antrag sammeln. 80 sind nötig, um den Titel "Europaschule" zu bekommen. Die BBS hat 120 Punkte geschafft. "Sie sind breit aufgestellt und leisten tolle Arbeit", lobte Tonne.
In seiner Rede ging der Kultusminister vor allem darauf ein, warum Europa wichtig ist. Die Kritik an Europa und seinen Werten werde lauter. "Populisten geben auf komplizierte europäische Fragen vereinfachende Antworten", kritisierte Tonne. Der Brexit sei dafür ein Beispiel. Der zunehmenden Kritik an der EU könne man nur "mit mehr Europa begegnen".
Richtung der EU-Nörgler richtete der Kultusminister unter anderem folgende Frage: "Können Sie sich ein Europa ohne Freizügigkeit vorstellen?" Mehr Nationalstaat würde bedeuten, dass es wieder Grenzkontrollen gebe. "Das will niemand." Es brauche daher mehr Verständnis fürs jeweilige Anderssein der europäischen Partner. "Und dafür brauchen wir Europaschulen wie die BBS", schloss Tonne.
BBS-Schulleiter Carsten Schröder betonte, dass die Auszeichnung "Europaschule" ein gemeinsames Vorhaben derSchüler und Lehrer sei. "Das haben wir zusammen auf den Weg gebracht." Richtung Kultusminister ging seine Bitte, dieses Engagement mit mehr Entlastungsstunden zu unterstützen.
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