Harsefeld
Bei ihr lernen Flüchtlinge Deutsch

Elma Dammann (re.) und ein Teil ihrer Schüler beim Sprachunterricht
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Elma Dammann macht als ehrenamtliche Lehrerin einen professionellen Job wd. Harsefeld. "Der Unterricht bei mir ist wie Theaterspielen", sagt Elma Dammann, seit sieben Jahren ehrenamtliche Deutschlehrerin der Flüchtlinge und Migranten in Harsefeld. Am Anfang müssten Lehrerin und Schüler manchmal mit dem ganzen Körper und Einsatz von Mimik agieren, um sich verständlich zu machen. In ihren Kursen sitzen Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, die zum Teil kein Wort Deutsch sprechen. Eine weitere Herausforderung: Vom Analphabeten bis zum Akademiker ist alles dabei. Ihre Kurse sind zwar nicht offiziell anerkannt, haben jedoch das Niveau von Integrationskursen. Jobcenter und Sozialamt akzeptieren ihre Teilnahmebestätigungen und einige ihrer Schüler und Schülerinnen durften auch schon an offiziellen Prüfungen teilnehmen. Und das ist nicht nur eine Riesenleistung der Schüler, sondern auch ihrer Lehrerin.
Denn Elma Dammann ist von Haus her alles andere als eine Deutschlehrerin, sondern büffelt abends selbst, um die deutsche Grammatik korrekt zu vermitteln. Die dreifache Mutter war früher im Einzelhandel tätig und hatte keine Berührungspunkte mit dem Thema Erwachsenenbildung. "Ich wollte mir ursprünglich nur ein eigenes Bild von den Flüchtlingen machen, weil ich viel Negatives hörte und viele Harsefelder vor ihnen Angst hatten", erinnert sie sich. Also engagierte sie sich zunächst bei der großen Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 in einer Notunterkunft der Malteser, die damals in der Sporthalle des Gymnasiums Harsefeld eingerichtet wurde. Später gab sie den Flüchtlingen, die keinen Anspruch auf einen Deutschkursus hatten, ehrenamtlich Unterricht. Dabei stellte sie fest, dass es sich um überaus nette Menschen handelt, die zum Teil die gleichen Sorgen wie die Harsefelder haben: Kindererziehung und gesundheitliche Themen zum Beispiel.
Darüber hinaus lernte Elma Dammann auch viele traurige Schicksale kennen, wenn z.B. Flüchtlinge ohne Anspruch auf Deutschunterricht über Jahre isoliert in ihren Räumen lebten und dabei immer depressiver wurden. Sie besuchte auch die Betroffenen, half ihnen bei Behörden- und Arztbesuchen und baute nach und nach, unterstützt von der Harsefelder Verwaltung, einen fundierten Deutschunterricht auch für diejenigen auf, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus keinen offiziellen Integrationskurs besuchen dürfen.
"Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie sich die Menschen entwickeln und, wenn sie Deutsch gelernt haben und kommunizieren können, auch ihre Probleme meistern", ist sie glücklich über den Erfolg.

Weitere spannende Themen aus der Samtgemeinde im aktuellen Harsefeld-Magazin.

Elma Dammann (re.) und ein Teil ihrer Schüler beim Sprachunterricht
Muss selbst büffeln: Elma Dammann bei der Vorbereitung des Unterrichts | Foto: wd
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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