Der Mann für Veranstaltungstechnik
Blick hinter die Kulissen der Hanse Ahoi
Funktionieren die Mikrofone für die Bands, gibt es ein Backup-System für den Fall eines Stromausfalls und wie viele Scheinwerfer werden gebraucht? Vom Ton bis zum Sicherheitskonzept ist Stefan Riccius bei Veranstaltungen der Hansestadt Buxtehude der Mann für die Technik: Seit 2016 ist der Veranstaltungstechnikmeister und Fachmeister für Veranstaltungssicherheit für die Fachgruppe 41 tätig. Zunächt zuständig für Ton und Licht organisiert er von der Ratssitzung bis zum Wintermärchen mittlerweile rund 120 Events im Jahr, zu denen auch das aktuelle Fest Hanse Ahoi am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Juni, gehört.
"Für eine Veranstaltung wie die Hanse Ahoi auf einem freien und leeren Platz müssen nicht nur Anschlüsse für Wasser und Strom zur Verfügung gestellt werden, sondern vor allem das Sicherheitskonzept ist hier eine besondere Herausforderung und sehr umfangreich", so Riccius. Denn dazu gehört, sämtlichen Schaden für alle Personen zu vermeiden. Dafür werden vorab vom Stromausfall bis zum Brand alle Eventualitäten bedacht und entsprechende Maßnahmen bis ins Detail geplant. Stefan Riccius prüft dabei auch die Einhaltung der Flucht- und Rettungswege und vereinbart die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und anderen Einsatzkräften.
Vieles ist mittlerweile Routine für den Buxtehuder Familienvater, doch gibt es für jedes Fest Besonderheiten zu beachten. "Für die aktuelle Hanse Ahoi ist z.B. eine Piratenschau mit Feuershow geplant", so Riccius. "Außerdem soll ein Schiffmast aufgestellt werden. Ich muss zum einen sicherstellen, dass bei der Feuershow niemand verletzt werden kann und zum anderen, dass der Schiffsmast sicher steht." Unter anderem wird der Mast mit einer mit einer halben Tonne Sand gefüllten Piratenkiste als zusätzlicher Anschlagpunkt gesichert.
Zwei Tage vor dem Fest wird die Bühnentechnik aufgebaut. Zuvor hat Stefan Riccius Rücksprache mit den Künstlern gehalten und sich nach deren Wünschen erkundigt. "In der Regel besteht die Herausforderung für mich, den Auftritt einer viel zu großen Band auf einer viel zu kleinen Bühne zu ermöglichen", sagt der Veranstaltungstechnikmeister. In diesem Jahr kann er sich jedoch entspannt zurücklehnen: Es tritt ein DJ auf, für den die Bühnengröße völlig ausreicht.
Rund 10.000 bis 15.000 Euro gibt Riccius für die Technik der Hanse Ahoi aus. "Wir arbeiten mit einer sehr hochwertigen Technik, die wir größtenteils mieten", sagt er. Seine Hoffnung ist, dass die Hansestadt irgendwann das Budget zur Verfügung stellen kann, um einen Technikpool aufzubauen. "Langfristig wäre das sinnvoll", sagt er. Gekauft hat Riccius jetzt 100 MeterTaue, mit denen er die Hafenkante absichert, damit niemand ins Wasser fällt. "Bisher hatten wir dort Polizeigitter als Absperrung aufgestellt", sagt er. "Doch die Taue erfüllen den gleichen Zweck und sind gleichzeitig dekorativ."
Außerdem werden für die Hanse Ahoi drei bis fünf Kilometer Kabel verlegt, 50 bis 60 Scheinwerfer installiert, und sechs mit insgesamt 6.000 Litern Wasser gefüllteTraversen aufgestellt, die als Türme für Licht- und Tontechnik fungieren. "Zum Schluss der Vorbereitung kommt meine Kollegin Heike Böttcher vom Stadtmarketing und lässt 50 Tonnen Sand für die Beachparty auf den Platz verteilen", sagt Stefan Riccius.
Damit alles reibungslos abläuft und Riccius immer auf dem neuesten Stand der Technik ist, besucht er regelmäßig Schulungen und steht auch im engen Austausch mit Kollegen.
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