Brainstorming wegen Vollsperrung: Im Alten Land rauchen die Köpfe
bc. Jork. Es ist das bestimmende Thema im Alten Land - vor allem in der Gemeinde Jork. Die halbjährige Sperrung der L140 inklusive des Geh- und Radwegs zwischen der Kreuzung in Königreich und der Einmündung „Jägerstieg“ in Jork soll am Dienstag, 2. Mai, beginnen und bis zum 27. Oktober andauern. Eine extrem lange Zeit, in der viele Anwohner, Pendler, Touristen und Betriebe improvisieren müssen. Deswegen hat Timm Hubert von der Jorker Werbegemeinschaft am morgigen Donnerstag, 27. April, zu einem offenen Zusammentreffen ins Hotel Altes Land eingeladen. Beginn ist um 18 Uhr. Im Anschluss findet dann die öffentliche Anwohnerveranstaltung der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr statt. Die Behörde ist Bauherr. Alle interessierten Bürger sind ab 19 Uhr in die Festhalle eingeladen.
Zu seiner Veranstaltung sagt Timm Hubert, der für den Bürgerverein im Jorker Rat sitzt: „Es soll ein offener Austausch untereinander und Brainstorming sein, aus denen sich gemeinsame Aktionen und Ideen entwickeln können.“
Viele Obstbauern sind frustriert, was die Informationspolitik der Behörden angeht: „Am 27. April eine Infoveranstaltung anzubieten und zwei Werktage später die Straße zu sperren, ist nicht sachgerecht“, sagt Hein Lühs vom Herzapfelhof in Osterjork. Er warte täglich auf Auskünfte des Maßnahmenträgers, auch um seine Vertragspartner rechtzeitig zu informieren. Besonders verärgert ist Lühs deswegen, weil anscheinend Dienstleister wie z.B. DHL schon vor Wochen Infos erhalten haben sollen: „So ein negativer kommunikativer Umgang mit uns kann nur zu einer Radikalisierung führen, die für keine Seite sachdienlich ist“, so Lühs in einem Schreiben an die Straßenbauer der L140.
Vor allem im Hinblick auf das bevorstehende Blütenfest am 6. und 7. Mai erwarten viele Bürger im Alten Land, dass die Straße zumindest kurzzeitig wieder geöffnet wird, um dem großen Ansturm aus Hamburg Herr zu werden. Andernfalls rechnet Timm Hubert damit, dass erheblich weniger Besucher zum Blütenfest kommen werden.
Bis Redaktionsschluss blieb unklar, ob die Sperrung während des Blütenfestes ausgesetzt werden kann oder nicht. Laut Maren Quast, stellvertretende Leiterin der Landesbehörde, hat das Land unter bestimmten Bedingungen nichts dagegen, die Sperrung temporär aufzuheben. Es müsse aber geklärt werden, wer die Arbeiten ausführt, wer sie bezahlt und wer die Verkehrssicherungspflicht übernimmt.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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