Buslinie 2103 Buxtehude-Hedendorf: "Die Nottensdorfer Schleife" kostet Zeit und Geld
Kritik der WOCHENBLATT-Leser an der Buslinie 2103 zwischen Buxtehude und Hedendorf
tk. Hedendorf. Was läuft schlecht bei der Buslinie 2103 zwischen Buxtehude und Hedendorf?, wollte das WOCHENBLATT von seinen Lesern wissen. Die Resonanz zeigt: Es gibt viele Kritikpunkte. Im Fokus: Eine schlechte Anbindung an Abfahrzeiten der S-Bahn, ein unzureichender Schülerverkehr sowie eine unnötige, und für Fahrgäste teure, Ex-traschleife, die der Bus über Nottensdorf fährt.
"Früher war es besser", zieht WOCHENBLATT-Leser und Fahrgast Jörg Löschen als Fazit. Hauptkritikpunkt ist dabei die schlechter gewordene Anbindung an den Bahnhof. Jörg Löschen: "Die Planer haben sich früher die HVV-Fahrpläne angesehen und die Busverbindung darauf abgestimmt." Das sei heute nicht mehr der Fall. Beispiel: Vor der Buslinien-Reform sei die 2103 nachmittags und abends immer um zehn vor vom Bahnhof gefahren. "Die Fahrt nach Hause funktionierte problemlos", so Löschen. Heute fahre der Bus um 20 Minuten vor der vollen Stunde. Das passe nicht zu den Zeiten der Züge.
Eine andere WOCHENBLATT-Leserin kritisiert die "Schleife", die der Bus bei vielen Touren über Nottensdorf fährt, bevor er nach Hedendorf zurückkehrt. Das mache die 2103 total unattraktiv. Denn: Der Bogen nach Nottensdorf führe dazu, dass die Fahrt durch eine zweite Tarifzone geht. Das Ticket werde dadurch teurer und die Fahrt dauere länger.
Probleme gibt es auch bei der Schülerbeförderung etwa zum Schulzentrum Süd. Zwar fahre zur ersten und nach der sechsten Stunde ein Bus ohne die "Schleife", doch nachmittägliche AGs seien nur mit einem kostenpflichtigen Zusatzticket oder dem "Elterntaxi" möglich. "Hedendorf wächst, aber der ÖPNV ist faktisch nicht mehr nutzbar," kritisiert die Leserin.
Mehrere WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser weisen darauf hin, dass sie auf Grund der veränderten Linie 2013 mit dem Auto zum Buxtehuder Bahnhof fahren, um dann in den Zug bzw. die S-Bahn zu steigen.
Hedendorfs Ortsbürgermeisterin Birgit Butter (CDU) hat schon viele Mails zur Linie 2103 bekommen. Neben der Forderung einer besseren Abstimmung an die Abfahrtzeiten der Züge wird auch eine andere Forderung häufig wiederholt: Schluss mit dem Rufbus und zurück zum zuverlässigen Taktverkehr. Die 2103 ist nur zu wenigen Zeiten als feste Linie unterwegs und muss ansonsten 45 Minuten vorher telefonisch bestellt werden. Das mache die Nutzung des Busses extrem unattraktiv.
Das WOCHENBLATT hatte konkret nach Problemen mit der Buslinie zwischen Hedendorf und Buxtehude gefragt. Mehrere Mailsmachen aber deutlich: Es gibt nach wie vor eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit den von anderthalb Jahren vorgenommen Veränderungen im gesamten Buxtehuder Bussystem. Kirsten Winter weist darauf hin, dass die "Busrebellen" - diese informelle Gruppe hatte sich nach der Reform gebildet - nach wie vor auf Schwachstellen hinweist und Veränderungen einfordert. Buxtehude wäre gut beraten, dem ÖPNV einen höheren Stellenwert einzuräumen. Der HVV habe sein Angebot zum Fahrplanwechsel noch einmal ausgeweitet und verbessert. "Hierauf sollte Buxtehude schnellstmöglich reagieren und den Ausbau des Busverkehrs intensivieren", sagt Kerstin Winter.
Antje Ghosh, die zu den Gründerinnen der "Busrebellen" zählt, merkt an: Berechtigte Klagen werden nach den Anfängen der Protestwelle nicht mehr geäußert, weil viele Busnutzer den Eindruck hätten, dass sie doch nichts ändern können. "Das ist nicht konstruktiv", sagt sie. Angesichts der verstopften Straßen in Buxtehude und des Klimawandels "muss der ÖPNV gestärkt und finanziell noch besser gefördert werden", sagt Antje Ghosh.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.