Buxtehude: „Für unsere Schule ist das etwas ganz Besonderes“
Premiere: Buxtehuder Hauptschule Süd plant Austausch mit Partnerschule in Polen
ab. Buxtehude. Ela Sobolewska, Dorota Wilkanowska und Rafal Stasik, zwei polnische Lehrkräfte und ein Schuldirektor aus Neustettin (pol. Szczecinek), besuchten kürzlich die Buxtehuder Hauptschule, um mit dortigen Pädagogen einen Schüleraustausch vorzubereiten. Die polnischstämmige Hauptschul-Süd-Referendarin Agnieszka Polanowska ist treibende Kraft des Projekts und hatte den Kontakt zu der polnischen Partnerschule hergestellt. Gemeinsam mit Schulleiter Bernd Wilhelmi und den beiden Lehrkräften Anke Blankenforth und David Cordes sorgt sie jetzt für die Umsetzung des Projektes. „Es ist das erste Mal, dass diese Schule überhaupt einen Schüleraustausch vornimmt“, sagt Polanowska.
„Für eine Hauptschule ist ein Schüleraustausch ungewöhnlich“, pflichtete Schulleiter Bernd Wilhelmi bei. Die Resonanz in der Schülerschaft sei groß. Eltern dagegen reagierten eher verhalten, wohl auch aus finanziellen Gründen. „Auf Hauptschulen gibt es ein anderes Klientel als auf Gymnasien. Dort ist ein Schüleraustausch nichts Ungewöhnliches“, so Wilhelmi. Auch könne eine relativ kleine Schule wie diese mit nur 170 Schülern einen Austausch lediglich in begrenztem Rahmen anbieten.
15 Schüler der Hauptschule im Alter zwischen 13 und 15 Jahren reisen im kommenden Mai nach Neustettin. Im Gegenzug werden 15 Schüler der „Zespołu Szkół im. Jana III Sobieskiego“, der polnischen Partnerschule in Neustettin, im September Buxtehude besuchen. Die Schule in Neustettin sei technisch gut ausgestattet, erzählt die Deutschlehrerin Ela Sobolewska. Im Schulgebäude gebe es Fahrstühle für körperlich eingeschränkte Schüler sowie 56 Kameras. „Damit wir es sofort sehen können, wenn etwas passiert“, sagt sie.
Zu den anstehenden Kosten gibt es bereits konkretere Überlegungen. „Für Schüler als auch Lehrer soll der Aufenthalt in Polen kostenfrei sein“, erklärte Ela Sobolewska. Die Gäste könnten, so der Plan, in einem Internat übernachten. Für Verpflegung sei ebenfalls gesorgt. Nur die Reisekosten müssten Schüler und Lehrer selbst tragen. Wie hoch diese ausfallen, steht noch nicht fest.
Die polnischen Gastschüler, die im September nach Buxtehude kommen, werden voraussichtlich privat untergebracht. Finanziell unterstützt wird diese Maßnahme u.a. vom polnischen Staat, der Sanddorf Stiftung aus Regensburg und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Bis Ende Februar 2017 muss ein schriftlicher Antrag zur Förderung beim Jugendwerk eingehen.
„Buxtehude hat mittlerweile rund elf Partnerstädte, aber ich denke, auch die Hansestadt wird sich bei diesem Projekt engagieren“, ist Wilhelmi überzeugt.
David Cordes, Lehrer für Naturwissenschaften und Mathematik, findet den Austausch extrem wichtig: „Hauptschulen gelten nicht unbedingt als attraktiv. Daher ist dieses Projekt für eine Schule wie unsere etwas ganz Besonderes.“
Redakteur:Alexandra Bisping |
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