Buxtehude nimmt Kredit auf und kassiert Gewinn: Mit Schulden Geld verdienen
Buxtehude wird für Millionen-Kredit belohnt
tk. Buxtehude. Ordentlich Schulden machen, in diesem Fall fünf Millionen Euro, und daran zumindest noch ein respektables Taschengeld verdienen - das hört sich verrückt an, ist der Stadt Buxtehude in Zeiten des extremen Niedrigzinses aber geglückt.
Die Stadt hat sich als sogenannten Kassenkredit fünf Millionen Euro bei einer Bank geliehen und dafür 2.166 Euro Zinsen als Guthaben kassiert.
Fachbereichsleiter Ralf Dessel erklärt, wie dieses gute Geschäft funktioniert: "Die Banken sind derzeit froh, wenn sie ihr Geld los sind." Sonst müssten sie nämlich einen Negativzins bezahlen. Da trifft es sich gut, wenn eine Kommune kurzfristig Geld benötigt. Die großen Einnahmen aus Steuern fließen immer zu bestimmten Zeiten auf die kommunalen Konten. Wenn aber vorher größere Summen benötigt werden, muss eine Stadt oder Gemeinde kurzfristig Geld aufnehmen, erklärt Dessel. Das geschieht mit den Kassenkrediten. Sozusagen als "Belohnung" gab es in diesem Fall noch einen Bonus. Als regelmäßige Einnahmequelle eigne sich diese Form der Finanzwirtschaft aber nicht. Kredite für langfristige Investitionen kosten auch aktuell Zinsen - wenn auch nur zwischen 1,6 bis 1,7 Prozent bei einer 30jährigen Laufzeit. "Außerdem dürfen Kassenkredite nur aufgenommen werden, wenn sie wirklich notwendig sind", so Ralf Dessel.
Entschieden widerspricht er Gerüchten, dass diese Summe vielleicht für eine Weihnachtsfeier im Stadthaus auf den Kopf gehauen wird. "Das Geld wird als Einnahme verbucht." Aber die Politiker, die derzeit über den Etat für 2019 beraten, können 2.600 Euro mehr ausgeben. Vielleicht für ein Gerät auf einem städtischen Spielplatz?
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