Buxtehude: Warum Gräber auf dem Waldfriedhof geräumt werden müssen
27 Fälle: Es gibt niemanden mehr, der sich um die Verlängerung kümmert
tk. Buxtehude. Mit dem Tod endet das Leben, doch der Verstorbene bleibt ein "Verwaltungsakt". Die Stadt Buxtehude veröffentlicht in den kommenden Tagen eine amtliche Bekanntmachung, in der eine Räumungsverfügung für 27 Grabstätten auf dem Waldfriedhof angekündigt wird. "Das ist eigentlich traurig", sagt Susanne Oldehaver von der städtischen Friedhofsverwaltung. Der Grund für die steigende Zahl dieser Fälle: Es gebe niemanden mehr, der sich um die Gräber oder eine Verlängerung des Nutzungsrechtes kümmere. "Schade, das ist ein Zeichen unserer Zeit, dass diese Fälle zunehmen", bedauert sie.
Im Sommer 2015 habe die Stadt eine Liste mit Namen von Verstorbenen veröffentlicht, bei denen das Nutzungsrecht an einer Grabstelle nach 25 Jahren erlischt. "Nur zwei Hinterbliebene haben sich gemeldet", bedauert Oldehaver. Mit geradezu detektivischem Spürsinn versucht sie, noch Angehörige zu finden. Zudem wird ein Schild auf die Grabstelle gestellt: "Angehörige, bitte melden!" "Manchmal bekommen wir Tipps von Friedhofsbesuchern, manchmal helfen die Einwohnermeldeämter." Doch immer häufiger findet sie niemanden mehr, der Interesse an einer Grabstelle hat. "Oft sieht man den Gräbern schon an, dass sich niemand mehr darum kümmert", sagt sie.
Auf ewig könnten die Parzellen auf dem Gottesacker nicht bestehen bleiben. "Wir müssen sie wieder verpachten", so die Friedhofs-Verwalterin. So rückt irgendwann der Bautrupp an und entfernt den Grabstein. "Ganz besondere Skulpturen heben wir auf", sagt Susanne Oldehaver. Das, was von den Verstorbenen noch übrig ist, bleibt an Ort und Stelle in der Erde.
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