Buxtehude: Wehrturm als Kulturstätte

Der Marschtorzwinger - ein geschichtsträchtiges Gebäude, das heute als Veranstaltungsstätte dient
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Aktuell im Marschtorzwinger in Buxtehude eine Ausstellung von Birgit Jaenicke / Tragischer Unfall führte zur Restaurierung

ab. Buxtehude. Er fügt sich so in das Stadtbild Buxtehudes ein, dass er zwar gesehen, aber häufig auch übersehen wird: der Marschtorzwinger am Liebfrauenkirchhof 1. Dabei gehört er neben der Petrikirche und dem Fleth zu den wichtigsten baulichen Anlagen, die aus dem alten Buxtehude erhalten blieben. Das Gebäude ist heute Veranstaltungsort kultureller Ereignisse wie Ausstellungen oder Konzerte. Noch bis zum 7. Januar ist dort die Ausstellung der Künstlerin Birgit Jaenicke „Schönheit ist empfundener Rhythmus“ zu sehen. Jaenicke hatte im vergangenen Jahr den Kulturpreis der Stadt gewonnen.

Einst gehörte der Zwinger - ein Torturm oder auch Wehrturm - zur Stadtbefestigung Buxtehudes. Die Stadt wurde zwar früher durch Stadtgraben, Tore und Mauern gegen Eindringlinge gesichert, zur weiteren Verstärkung kamen jedoch noch fünf Wehrtürme (Zwinger) hinzu, zweigeschossige runde Bauten mit Schießscharten. Der Marschtorzwinger, im 16. Jahrhundert erbaut, ist als einziger der fünf Türme noch erhalten.

Der Rundturm hat einen Durchmesser von ca. zehn Metern. An einigen Stellen sind seine Mauern bis zu 1,90 Meter dick. Im Jahr 1684 wurde der Zwinger einer anderen Bestimmung zugeführt: Der Rat verpachtete das Gebäude als Kalkmühle. Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Turm in Privathand über und soll u. a. zur Bierlagerung genutzt worden sein.

Das an den Zwinger angrenzende Marschtor wurde im 19. Jahrhundert abgerissen. Den Abriss des Turms konnte der damalige Museumsverein durch einen Kauf verhindern. Doch mit der Restaurierung des alten Gebäudes wurde erst begonnen, nachdem eine Passantin im Jahr 1926 durch einen herausfallenden Stein getötet wurde. Und wieder erhielt der Zwinger eine neue Bestimmung: Seine Räume wurden zur Jugendherberge umfunktioniert. Zwischen 1984 und 1986 wurde das Bauwerk grundlegend saniert und dient seitdem als Kulturstätte für Veranstaltungen.

• Der Eintritt zur aktuellen Ausstellung ist frei. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 11 bis 18 Uhr.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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